Fürth. Hornschuh traf zur Führung, Sobota erhöhte per Lupfer. Der FC St. Pauli zeigte sich mit einer effizienten Chancenauswertung.

Der FC St. Pauli hält in der 2. Fußball-Bundesliga weiter Sichtkontakt zu den Aufstiegsplätzen. Die Hamburger gewannen am Sonntag zur Fortsetzung der Rückrunde bei der SpVgg Greuther Fürth mit 2:0 (1:0) und festigten den vierten Tabellenplatz mit nunmehr 33 Punkten. Zum Relegationsplatz, den der 1. FC Nürnberg innehat, sind es weiterhin nur drei Punkte. „Für uns ein perfekter Start in den Rest der Rückrunde“, sagte Trainer Ewald Lienen.

Die Tore erzielten Marc Hornschuh aus abseitsverdächtiger Position (34. Minute) und Waldemar Sobota (62.). Die Fürther setzten indes ihre Misserfolgsserie fort. Seit nunmehr fünf Spielen warten sie auf einen Sieg (vier Niederlagen, ein Remis). „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht unten reinrutschen“, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck nach der dritten Heimniederlage in Serie und stöhnte: „Ein Scheißtag für uns.“

Der Erfolg gelang, obwohl die Hamburger nicht ihr stärkstes Team aufbieten konnten. Kapitän Sören Gonther, Sebastian Maier, Jan-Philipp Kalla sowie der Langzeitverletzte Ryo Miyaichi fehlten. Der von Lienen geforderte Neustart („Wir haben den Reset-Knopf gedrückt“) nach dem missratenen Testspiel gegen Aalborg (2:4) gelang, obwohl nicht alles rund lief. „Für uns kam es darauf an, defensiv wieder kompakt zu stehen“, erklärte der Coach. Greuther Fürth war das offensivere Team und hatte lange Zeit mehr von der Partie. „Da hatten wir Probleme. Danach haben wir ordentlich verteidigt“, meinte Lienen.

Nachdem die Gäste die starke Startphase der Franken überstanden hatten, setzten sie eigene Akzente. Beim Führungstor profitierte Abwehrspieler Hornschuh von einer Kopfballverlängerung durch Bernd Nehrig. Er musste den Ball nur noch über die Linie drücken. „Ein bisschen glücklich das Tor“, gab der Schütze zu, der wenige Zentimeter im Abseits stand. Mit bloßem Auge ohne Zeitlupen-Unterstützung war das vom Schiedsrichtergespann aber nicht zu erkennen.

Das zweite Tor war eine sehenswerte Einzelaktion von Sobota. Der polnische Nationalspieler rannte nach einem Diagonalpass von Lennart Thy allein aufs Tor der Franken zu und überwand Schlussmann Sebastian Mielitz gekonnt mit einem Schlenzer.

DAS SPIEL IM LIVETICKER

Die Hamburger, deren Abwehrverhalten zuletzt in der Kritik stand, brachten den Sieg clever über die Zeit und hatten gar Gelegenheit zum dritten Tor. Es war der vierte Auswärtssieg der Kiezkicker in dieser Saison. „Wir haben es Fürth schwergemacht. Das sah nicht immer attraktiv aus“, resümierte Trainer Lienen.

Die runderneuerte Fürther Mannschaft mit fünf Ab- und sechs Zugängen spielte gefällig, doch ihr fehlten Glück und Konzentration im Abschluss. Sie konnte Anschauungsunterricht bei den Hamburgern nehmen: St. Pauli erteilte den Gastgebern eine Lektion in Effektivität.

Die Aufstellungen

Fürth: 1 Mielitz - 29 Heidinger, 13 Caligiuri, 2 Röcker, 7 Gießelmann - 23 Stiepermann, 8 Gjasula - 9 Freis (ab 78. Vukusic), 20 Zulj, 17 Tripic (ab 63. Wurtz) - 19 Berisha. - Trainer: Ruthenbeck

St. Pauli: 30 Himmelmann - 16 Hornschuh, 3 Sobiech, 4 Ziereis, 15 Buballa - 19 Alushi (ab 67. Dudziak), 7 Nehrig - 28 Sobota (ab 86. Eden), 10 Buchtmann, 11 Rzatkowski - 18 Thy (ab 73. Verhoek). - Trainer: Lienen

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 11.500

Tore: 0:1 Hornschuh (34.), 0:2 Sobota (62.)

Karlsruher SC nur 1:1 gegen FSV Frankfurt

Der Karlsruher SC ist enttäuschend in die restliche Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Zum Auftakt nach der Winterpause kamen die Badener gegen den FSV Frankfurt am Sonntag in einer schwachen Partie nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Die Hoffnung von KSC-Trainer Markus Kauczinski, nach einer durchwachsenen Vorrunde zumindest noch ins obere Tabellendrittel zu klettern, hat damit einen ersten Dämpfer erhalten. Frankfurt ging vor 12 839 Zuschauern im Wildparkstadion durch ein Tor von Lukas Gugganig (65. Minute) in Führung, Ylli Sallahi (72.) glich aus. Der Tabellen-14. FSV setzte sich dank des Unentschiedens wieder etwas von der Abstiegszone ab.

RB Leipzig baut Tabellenführung aus

RasenBallsport Leipzig hat die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga ausgebaut. Im ersten Spiel nach der Winterpause gewann der Spitzenreiter am Sonntag im eigenen Stadion gegen Eintracht Braunschweig mit 2:0 (2:0). Dank der Niederlage von Verfolger SC Freiburg am Freitag beim VfL Bochum vergrößerte das Team von Trainer Ralf Rangnick den Vorsprung auf sechs Punkte. Vor 28 112 Zuschauern sorgten der starke Emil Forsberg (24.) und Verteidiger Marvin Compper (30.) mit ihren Treffern für den sechsten Sieg der Leipziger in Serie. Pech hatte RB-Stammtorhüter Fabio Coltorti, der nach einer halben Stunde wegen einer Schulterverletzung vom Platz musste. Für ihn kam Peter Gulasci zu seinem ersten Zweitliga-Einsatz.