Hamburg. Für St. Paulis Fans machte sich Nico Patschinski durch einen Treffer gegen den FC Bayern unsterblich. Jetzt wird der Tod zum Thema.

Er war einer der Helden von St. Paulis legendärem Sieg über den Weltpokalspieger FC Bayern München: Beim 2:1-Triumph über den deutschen Fußball-Rekordmeister am 6. Februar 2002 erzielte Nico Patschinski am Millerntor das vorentscheidende 2:0.

Es war einer von acht Bundesligatreffern des Stürmers, der auch nach dem dreijährigen Engagement bei den Kiezkickern den Ruf als Wandervogel kultivierte - zum Ausklang mit Stationen im Hamburger Amateurfußball bei Victoria und Niendorf.

Trainer und Schiri in der Kreisklasse 6

Inzwischen hat der 40-Jährige seine Schuhe an den Nagel gehängt, dem Fußball aber nicht gänzlich abgeschworen: In der Kreisklasse 6 hat Patschinski den FC Schnelsen in der Spitzengruppe etabliert. Dort sorgte der für seine flotten Sprüche bekannte Wahl-Hamburger neulich auch mit einer ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen.

Beim Spiel seines FC Schnelsen sprang er gegen Nikola Tesla II als Schiedsrichter ein, wobei er auch mit Gewaltszenen konfrontiert wurde. Das runde Leder ist aber nicht mehr nur der einzige Lebensinhalt des Ex-Profis - weshalb er jetzt auch für Reinhold Beckmann interessant wurde.

TV-Doku über Bestatter Patschinski

Der TV-Journalist hat sich den bunten Vogel für eine Reportage über ehemalige Fußballer herausgepickt und Patschinski in seinem Alltag begleitet. Der hat es in sich: Seit Kurzem ist der Ex-Kicker als Bestatter tätig. Der zweite für einen früheren Profi eher ungewöhnliche Beruf nach seinem Job als Paketbote.

„Nachspielzeit. Leben nach der Bundesliga“ bietet ein überraschendes Wiedersehen mit ehemaligen Fußballstars. Der Film erinnert an Triumphe, Niederlagen und andere unvergessene Momente. Zugleich zeigt er die Karriere nach der Karriere der Fußballhelden – teilweise melancholisch, teilweise komisch, aber immer spannend.

Neben Patschinski werden in dem 60 Minuten langen Film auch der ehemalige HSV-Torhüter Rudi Kargus, der sich inzwischen als Maler einen Namen gemacht hat, sowie die früheren Nationalspieler Jupp Kapellmann (inzwischen Orthopäde) und Knut Reinhardt (Grundschullehrer) zu sehen.

„Nachspielzeit. Leben nach der Bundesliga“,
Sa, 14.11., 18.50 Uhr, ARD