Hamburg. In dieser Spielzeit blieb St. Pauli bereits dreimal ohne Gegentreffer. Ein ausführlicher Bericht zur Pressekonferenz folgt.
Robin Himmelmann ist ein Mensch, der seinem Gegenüber stets die volle Aufmerksamkeit zuteil werden lässt. So gesehen überrascht es nicht, dass der Torhüter des FC St. Pauli in Liga zwei so oft ohne Gegentor bleibt. Der 26-Jährige wurde beim FC Schalke 04 ausgebildet und das zu jener Zeit, als der Niederländer Huub Stevens seinen legendären Satz kreierte. „Die Null muss stehen“. Himmelmann hat das scheinbar bestens verinnerlicht. In zehn seiner 25 Zweitliga-Einsätze behielt der Schlussmann für den Kiezclub eine weiße Weste.
In dieser Spielzeit blieb St. Pauli bereits dreimal ohne Gegentreffer. „Das bedeutet mir nicht besonders viel. Es zeigt nur, dass wir eine gute Defensivarbeit leisten. In dieser Liga ist es sehr wichtig, die Null zu halten. Ich würde die Statistik in Braunschweig gerne ausbauen“, sagt Himmelmann, der derzeit einen eher undankbaren Job im St. Pauli-Tor hat.
Beschweren will sich der 26-Jährige deshalb nicht
Der Torhüter bekommt kaum Chancen, sich auszuzeichnen. St. Paulis große Qualität ist es in dieser Spielzeit, kaum Gelegenheiten für den Gegner zuzulassen. Beim 2:0 gegen Duisburg am Montag konnte sich Himmelmann nicht einmal auszeichnen. Insgesamt musste der Keeper in den bisher absolvierten sechs Partien nur 16 Torschüsse abwehren und eine Glanzparade zeigen. Beschweren will sich der Publikumsliebling, der 80 Prozent der Bälle bisher abwehren konnte, über die wenige Arbeit nicht.
„Ich habe nichts dagegen, wenn ich keine Schüsse auf das Tor bekomme. Es heißt ja nicht, dass ich mir sonst nur die Zeit vertreibe im Tor. Wir haben ja nicht wie Bayern München 90 Prozent Ballbesitz. Der Gegner hat auch immer Aktionen“, sagt Himmelmann, der am Donnerstag das erste Training wegen Problemen an der Patellasehne vorzeitig beendete. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sein Einsatz am Sonntag (13.30 Uhr) im Topspiel bei Eintracht Braunschweig ist nicht gefährdet.
Gegen Braunschweig werden Erinnerungen wach
Für Himmelmann und St. Pauli wird das Duell mit den Niedersachsen ein weiterer Gradmesser. Braunschweig hat sich nach einem durchwachsenen Saisonstart gefangen und hat allein in den letzten beiden Partien gegen den Karlsruher SC und den FSV Frankfurt neun Treffer erzielt. Mittlerweile liegt der Traditionsclub nur noch drei Zähler hinter St. Pauli. „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Wir wollen an die Prämisse anknüpfen, so lange es geht die Null zu halten, was sicher schwerer wird als zuletzt.“
Das letzte Duell mit der Eintracht hat Himmelmann noch in guter Erinnerung. Im März siegte St. Pauli auswärts mit 2:0. Für viele im Verein war es die Initialzündung für den Klassenerhalt. „Das war unser erster Auswärtssieg nach einer ewigen Zeit. Das war ein wichtiger Dreier, der uns gezeigt hat, dass noch nichts vorbei war“, erinnerte sich Himmelmann.
Kurz notiert: Nach dem FC St. Pauli und Union Berlin nehmen auch der SC Freiburg, der VfL Bochum und der 1. FC Nürnberg am Wochenende nicht an der von der „Bild“ initiierten „Wir helfen“-Aktion für Flüchtlinge teil.