Hamburg. St. Paulis Neuzugang aus Frankfurt drückte mit Lasse Sobiech gemeinsam die Schulbank. Von Jürgen Klopp erhielt er einen Spitznamen.
Als Marc Hornschuh am späten Mittwochvormittag erstmals vor die Medienvertreter trat, versuchte er gar nicht, seine gute Laune zu verbergen. Immer wieder blitzte das Lachen auf, das erahnen lässt, wie sehr sich der neue Innenverteidiger des FC St. Pauli auf die neue Aufgabe freut. Nicht einmal die kräftezehrende Konditionseinheit zum Einstand konnte den 24-Jährigen schocken. „Ich bin glücklich, dass ich hier die Chance bekomme. Das ist eine super Mannschaft, die mich sehr gut aufgenommen hat“, sagte Hornschuh, der am Millerntor auf einen Sandkastenfreund trifft.
Mit Innenverteidiger-Kollege Lasse Sobiech drückte Hornschuh einst in Schwerte die Schulbank und lief zusammen in der Kreisauswahl auf. Später kreuzten sich die Wege bei Borussia Dortmund erneut, sodass beide inzwischen richtig dicke Kumpels sind. Sobiech war es auch, der seinen ehemaligen Schulkollegen animiert hatte, ans Millerntor zu wechseln. Bei aller Freundschaft sind Hornschuh und Sobiech aber auf dem Platz Konkurrenten. Der Neuzugang vom FSV Frankfurt beschreibt sich selbst als ehrgeizigen Spieler und weiß, dass mit Sobiech, Philipp Ziereis, Sören Gonther und Jan-Philipp Kalla namhafte Mitstreiter im Kader sind. „Ich weiß, dass ich als Back-up geholt wurde, und nehme die Rolle an, aber ich bin gekommen, um zu spielen“, sagte Hornschuh, der bei St. Pauli einen Vertrag bis 2016 unterschrieben hat.
Der Kader des FC St. Pauli 2015/16
Klopp gab Hornschuh einen Spitznamen
Die Sehnsucht, sich in der Zweiten Liga endlich zu etablieren, hört man in jedem Satz heraus. Spielpraxis hatte der ehemalige Juniorennationalspieler zuletzt wenig. Mitte März unterschrieb Hornschuh, damals bei der U 23 des BVB unter Vertrag, mit großen Ambitionen beim FSV Frankfurt. Trainer damals: Benno Möhlmann. Dieser wurde jedoch Ende Mai entlassen, und mit Tomas Oral folgte ein Trainer, unter dem Hornschuh bereits bei seiner kurzen Zeit beim FC Ingolstadt nicht zum Zug gekommen war. „Vorm ersten Training sagte er mir, dass er einen anderen Verteidigertyp sucht und ich in seinen Plänen nicht drin bin“, sagt der eingefleischte BVB-Fan, der von seinem Ex-Trainer Jürgen Klopp liebevoll „Horni“ getauft wurde.
Jetzt will Hornschuh bei St. Pauli beweisen, dass der FSV Frankfurt einen Fehler gemacht hat.