Hamburg. Der Innenverteidiger des FC St. Pauli kämpft um sein Comeback. Eine Rückkehr gegen Leipzig am Wochenende ist aber fraglich.

An Motivation mangelte es Lasse Sobiech nicht, als er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jan-Philipp Kalla seine Runden über den Kunstrasenplatz an der Kollaustraße drehte. Rund 100 Kinder feuerten die beiden Profis des FC St. Pauli am Mittwoch an. „Ihr müsst schneller laufen“, schallte es immer wieder aus der Masse heraus. Die beiden Defensivspezialisten konnten sich angesichts der fachkundigen Kommentare ein Lachen nicht verkneifen.

Dabei war es durchaus ein gutes Zeichen, dass die beiden Abwehrspieler überhaupt wieder auf dem Platz trainieren konnten. Nach dem Ausfall von Kapitän Sören Gonther, der sich am vergangenen Sonntag gegen Greuther Fürth einen Muskelbündelriss sowie eine Sehnenverletzung in der Wade zugezogen hatte, fehlt es dem Tabellendritten der Zweiten Liga im Abwehrzentrum an Alternativen. Während es für Kalla nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch ein weiter Weg zurück in den Kader ist, hofft Sobiech bereits am Sonntag im Spiel bei Aufstiegsfavorit RB Leipzig wieder dabei sein zu können.

Die Einblutung in der Wade macht ihm immer weniger zu Schaffen, lediglich die Folgen einer Nasennebenhöhlenentzündung schlauchen den 1,94 Meter großen Leistungsträger noch. Für Sobiech wird es ein Wettlauf gegen die Zeit. „Ich denke, dass frühestens Ende der Woche eine Entscheidung fallen wird, ob es für das Leipzig-Spiel reicht“, sagte Sobiech und ergänzt: „Ich muss sehen, wie sich die Wade bei Belastung und Sprints anfühlt. Es fühlt sich aber insgesamt schon besser an“, sagte der Abwehrspieler, der sich die Verletzung vor zwei Wochen im Auswärtsspiel gegen den Karlsruher SC zugezogen hatte.

Am Mittwoch weilte der ehemalige HSV-Profi zur Kontrolluntersuchung bei Vereinsarzt Hauke Mommsen in der Endo-Klinik. Läuft alles nach Plan, soll im Verlauf der Trainingswoche die Belastung gesteigert werden.

Ob es bis zum Wochenende noch einen Neuzugang gibt, ist indes unklar. Sportdirektor Thomas Meggle sucht fieberhaft nach einem Back-up für die Defensive. Mit Davidson Drobo-Ampem steht weiterhin ein Testspieler zur Verfügung. Sollte Sobiech nicht in Leipzig auflaufen können, würde die Innenverteidigung wie schon beim überzeugenden 3:2-Sieg gegen Greuther Fürth aus den Youngstern Philipp Ziereis, 22, und Yannick Deichmann, 21, bestehen.