Hamburg. St. Paulis Sportchef spricht über das aktuell positive Erscheinungsbild des Teams und die Umstellung auf den Liga-Alltag.

Das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach ist Vergangenheit, nach einem freien Mittwoch beginnt für die Zweitligaprofis des FC St. Pauli an diesem Donnerstagmorgen die Vorbereitung auf die nächste Pflichtaufgabe. Am Sonntag (13.30 Uhr) kommt die SpVgg Greuther Fürth ins Millerntorstadion. „Das ist ein brandgefährlicher Gegner. Die Mannschaft hat zuletzt die Aufgabe in Leipzig fußballerisch sehr gut gelöst“, sagt St. Paulis Sportchef Thomas Meggle.

Er ist aber auch zuversichtlich, dass sein Team den Schalter wieder umlegen und sich auf den Liga-Alltag konzentrieren kann. „Es wäre schwieriger gewesen, wenn sie gegen Mönchengladbach gewonnen hätten. Sie haben zwar berechtigt viel Lob erhalten, weil sie mutig und mit Spielfreude agiert haben. So wie ich unseren Trainer kenne, wird er ihnen auch den einen oder anderen Takt zum Gladbach-Spiel erzählt haben, vor allem darüber, was nicht hätte passieren dürfen“, sagte Meggle am Mittwoch dem Abendblatt.

Den Start in die neue Saison mit dem 0:0 gegen Bielefeld, dem 2:1 in Karlsruhe und dem unterhaltsamen Pokalspiel gegen Mönchengladbach (1:4) wertet St. Paulis Sportchef als erste Bestätigung der Philosophie, mit der Cheftrainer Ewald Lienen und er den Kader für die aktuelle Saison zusammengestellt haben. „Unser großes Ziel war, den Kader zu verkleinern, aber gleichzeitig, die Spieler, die für uns einen außerordentlichen Wert hatten, zu halten und zudem eine Homogenität in das Team zu bekommen. Unser Credo ist: Mentalität und Teamgeist schlagen Qualität. Wir haben auch aus finanziellen Gründen an Qualität eingebüßt. So haben wir anstelle von Torwart Philipp Tschauner Nachwuchsmann Svend Brodersen ins Team geholt. Man sieht aber, dass die Spieler als Mannschaft auftreten. Sie funktionieren über Teamgeist, sie kämpfen wie die Tiger. Da sieht man, dass die Mannschaft einen neuen Spirit besitzt“, erklärte er.

Und weiter: „Für viele Außenstehende ist nicht nachvollziehbar, dass wir Abgänge nicht 1:1 ersetzen. Aber das können wir aus finanziellen Gründen nicht und wollen es auch nicht, weil wir eine klare Struktur haben wollen. Und wir wollen auch den jungen Spielern, von denen wir überzeugt sind, eine Perspektive bieten, zum Einsatz zu kommen. Aktuell haben wir gegen Mönchengladbach gesehen, dass die Mannschaft mit Herz und Mut spielt, homogen auftritt und Sympathie ausstrahlt. Dies sind Dinge, die für ein Team des FC St. Pauli wichtig sind.“

Dennoch ist es beschlossene Sache, dass in dieser Transferperiode noch zwei oder drei Akteure geholt werden. „Ich verspüre keinen Druck, unbedingt zeitnah neue Spieler verpflichten zu müssen. Wenn mal ein Jüngerer reinkommen muss, ist das kein Problem. Es fehlt diesen Jungs nur die Konstanz für 34 Spieltage“, sagt Meggle. Alsbald soll über eine Verpflichtung von Testspieler Fafa Picault entschieden werden, der Ryo Miyaichi (Kreuzbandriss) ersetzen könnte. „Wir haben noch ein paar andere Kandidaten auf der Liste, die kein Probetraining absolvieren müssten“, sagte Meggle.