Lübeck. 60 bis 70 Anhänger nutzten Spiel in Lübeck für Gewalt. Zwei Hundertschaften der Polizei mussten eingreifen. Randale mit Vorgeschichte?

Mindestens drei Menschen sind am 3. Spieltag der Fußball-Regionalliga Nord bei der Partie zwischen dem VfB Lübeck und dem FC St. Pauli II verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, überrannten am Mittwochabend 60 bis 70 vermummte Anhänger der Gäste die Ordner am Haupteingang und stürmten einen Block. Dabei wurden mindestens drei Ordnungskräfte verletzt. Zwei Hundertschaften der Polizei, unter ihnen auch Beamte aus Hamburg, brachten die Gruppe unter Kontrolle und führten sie aus dem Stadion.

Wie die Polizei in Lübeck mitteilte, wurden im Lauf des Abends 79 Anzeigen angefertigt, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der VfB Lübeck gewann das vorverlegte Spiel vor 1642 Zuschauern mit 2:0.

Der Angriff der St.-Pauli-Fans hat möglicherweise eine Vorgeschichte. Beim Schweinske-Cup waren vor drei Jahren in der Sporthalle Hamburg unter anderem Anhänger aus Lübeck und Hamburg, darunter Fans des FC St. Pauli und des HSV, aufeinander losgegangen. Dabei wurden 90 Menschen verletzt, darunter auch unbeteiligte Besucher.

St. Paulis Empen fliegt vom Platz

Abseits der unschönen Ereignisse vom Mittwochabend verlief das Derby für St. Pauli diesmal auch sportlich also äußerst unerfreulich. Die Tore für die Gastgeber erzielte André Senger (4./76. Minute). Die Kiezkicker traten nach dem 1:4 in Hildesheim wesentlich stärker auf als erwartet und hielten die Partie an der Lohmühle lange Zeit offen, doch Sturm-Talent Nico Empen konnte mehrere Möglichkeiten nicht nutzen.

Die beste Chance vergab der 19-Jährige in der 37. Minute, als er VfB-Keeper Kennet Kostmann mit einem Schuss von der Strafraumkante zu einer Glanzparade zwang. Am Sonnabend im Heimspiel gegen Rehden fällt Empen jedoch aus. Er sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (76.). Lübeck ist nun Dritter, St. Pauli II bleibt 17.