Hamburg. St. Paulis Mittelfeldspieler hat die Rückschläge der vergangenen Saison überwunden. „Ich fühle mich jetzt freier“, sagt der 21-Jährige .

Wenn an diesem Sonntag (15.30 Uhr) der FC St. Pauli beim Karlsruher SC antritt, wird Sebastian Maier aller Voraussicht nach wieder in der Startformation stehen und versuchen, als Mischung aus zentral offensivem Mittelfeldspieler und Stürmer für Akzente in der gegnerischen Hälfte zu sorgen. Diese Position hatte sich der 21-Jährige in der Vorbereitung erkämpft und beim Saisonauftaktspiel gegen Bielefeld (0:0) mit gelungenen Aktionen bestätigt.

In seinen beiden ersten Spielzeiten war für Maier ein Platz in der Startelf keinesfalls selbstverständlich. In der Saison 2013/14 war dies zehn Mal der Fall, dazu kamen 14 Einwechslungen. „Dies war mein erstes richtiges Jahr im Profifußball, deshalb war ich damit mehr als zufrieden“, sagt Maier rückblickend, der auch noch vier Treffer und drei Torvorlagen zu einer insgesamt guten Saison beisteuerte. In der vergangenen Serie reduzierte sich die Zahl der Einsätze auf 19, nur zweimal traf er ins gegnerische Tor. In der Schlussphase der Spielzeit, als Trainer Ewald Lienen mit einer defensiven Ausrichtung im Kampf um den Klassenverbleib erfolgreich war, kam der Techniker Maier praktisch nicht mehr zum Zuge. „Der Trainer hatte mir erklärt, dass es eine Extremsituation war und dabei ein Spielertyp wie ich nicht so gefragt war“, berichtet Maier.

Jetzt, da die Saison gerade begonnen hat, können auch die spielerischen Qualitäten Maiers wieder ein geeignetes Mittel sein. „Ich habe mir keine Zahl an Spielen vorgenommen, aber grundsätzlich möchte ich eine wichtige Rolle spielen“, sagt er.

Dieses Vorhaben zeugt auch vom neuen Selbstvertrauen, das Maier derzeit an den Tag legt. Sonst hatte er sich auch schon mal durch Negativerlebnisse wie entscheidende Fehler mental hinunter ziehen lassen. Seine Tränen nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt sind noch in Erinnerung. „Die ersten Tage danach waren brutal, aber die ganze Mannschaft hat mich wieder aufgebaut“, erzählt er. „Ich habe gemerkt, dass man hier Fehler machen darf. Im Kopf fühle ich mich heute freier.“

Eine ganz besondere Rolle spielt dabei Maiers bayrischer Kumpel in der Mannschaft, Verteidiger Philipp Ziereis. „Er ist hier ein Stück Heimat für mich und jemand, der immer positive Worte findet. Er ist total wichtig für mich. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit“, sagt er.