Hamburg. Japanische Nationalstürmer kommt ablösefrei vom FC Arsenal. „Hoffe, St. Pauli wird meine Heimat“, sagt er. Thorandt-Abschied ist fix.

Wenn man auf dem deutschen Transfermarkt nicht fündig werde, hat Thomas Meggle kürzlich gesagt, dann werde man eben nach kreativen Lösungen im Ausland suchen. Drei Wochen später hat der Sportchef des Hamburger Zweitligisten seine erste Neuverpflichtung für die kommende Saison gefunden. Und in der Tat könnte man bei diesem Transfer von einer Kreativlösung sprechen. Ryo Miyaichi, 22, kommt vom FC Arsenal aus der englischen Premier League ans Millerntor. Der Japaner, der auf den offensiven Außenbahnen spielt, wechselt ablösefrei zu St. Pauli und erhält einen Dreijahresvertrag. „Ryo passt voll in unser Anforderungsprofil. Zudem ist er charakterlich ein super Junge“, sagte Meggle über seinen Neuzugang.

Für Miyaichi ist der Wechsel nach Hamburg das Ende einer Ausleih-Odyssee zwischen dem FC Arsenal und verschiedenen Clubs aus England und den Niederlanden. Vor drei Jahren holte Arsenal-Trainer Arsène Wenger das Talent aus einer japanischen Highschool nach London, obwohl es sich zuvor bei einem Probetraining bei Ajax Amsterdam das Bein gebrochen hatte. Bei Arsenal kam Miyaichi allerdings nie wirklich zum Zug. In vier Jahren machte er nur ein Spiel für die Gunners.

Stattdessen wurde Miyaichi gleich viermal verliehen. Zunächst jeweils für ein halbes Jahr an Feyenoord Rotterdam sowie die Bolton Wanderers, danach für je eine Saison an Wigan Athletic sowie zuletzt an Twente Enschede. „Das war nicht immer leicht für mich. Umso mehr hoffe ich, dass der FC St. Pauli meine neue Heimat wird“, sagte Miyaichi, der sich selbst beschreibt als einen Spieler, der gerne den Ball hat und ins Dribbling geht. Vor allem in seiner Zeit bei Feyenoord überzeugte der technisch versierte und flinke Flügelstürmer. Die niederländischen Medien machten ihn sogar zum „Ryodinho“ in Anlehnung an den ehemaligen brasilianischen Superstar Ronaldinho. Auch als „japanischer Messi“ wurde Miyaichi bezeichnet.

Miyaichi feierte Nationalelf-Debüt mit 19 Jahren

Wunderdinge sollte man vom ersten Neuzugang aber sicher nicht erwarten, dennoch ist die Verpflichtung von Miyaichi eine Auszeichnung für St. Pauli. In seiner Heimat Japan gilt der beidfüßige Offensivspieler noch immer als Hoffnungsträger, auch wenn er seit drei Jahren kein Länderspiel mehr gemacht hat. Sein Debüt in der japanischen Nationalmannschaft feierte Miyaichi unter Trainer Alberto Zaccheroni im Mai 2012 im Alter von 19 Jahren.

Offiziell ist seit Donnerstag auch der Abschied von Markus Thorandt nach sechs Jahren in Hamburg. Meggle: „Wir werden ihn beim ersten Heimspiel der neuen Saison gebührend verabschieden.“