Hamburg. Der Panamaer in Diensten des FC St. Pauli spricht über seine neue Heimat, seine Sprachprobleme – und über Bananen.

Er ist der erste Spieler aus Panama im deutschen Profifußball: Armando Cooper, 27, spricht erstmals über seine ersten Monate beim FC St. Pauli. Am Sonntag könnte er im Spiel beim 1. FC Heidenheim erstmals in der Startelf der Hamburger stehen.

Hamburger Abendblatt: Herr Cooper, wir haben ein berühmtes deutsches Buch mitgebracht. „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch. Kennen Sie die Geschichte?

Cooper : Esther, die Assistentin von Thomas Meggle, hat mir von dem Buch erzählt, als ich zu St. Pauli gewechselt bin. Aber die Geschichte kenne ich nicht.

Es geht um einen Tiger und einen Bären, die nach Panama reisen wollen, weil es das Land ihrer Träume ist und es dort so gut nach Bananen duften soll.

Cooper : Panama ist wirklich ein wunderschönes Land. Dass es dort nach Bananen duftet, kann ich aber nicht bestätigen (lacht).

Kann Hamburg mit Panama mithalten?

Cooper : Es gefällt mir hier sehr gut, und ich habe mir schon vieles angesehen. Mit der Nationalmannschaft war ich schon an vielen Orten, aber Hamburg ist bislang die schönste Stadt. Und das Millerntor ist ein tolles Stadion.

Vor einer Woche standen Sie auf dem Platz, als Lasse Sobiech gegen den 1. FC Nürnberg das 1:0 köpfte. Jetzt dürften Sie wissen, was St. Pauli bedeutet.

Cooper : Das war ein sehr emotionaler Moment. So eine Atmosphäre habe ich noch nicht erlebt. In Argentinien ist die Stimmung zwar vergleichbar, aber in so einer Tabellensituation wäre sie nicht so positiv wie bei St. Pauli. In Panama sind die Fans auch fanatisch, aber dort ist der Fußball noch in der Entwicklung.

Können Sie in Panama unerkannt über die Straße gehen?

Cooper : Ich werde schon oft nach Autogrammen und Fotos gefragt. Aber das ist auszuhalten. Ich werde aber nicht verfolgt (lacht).

Über Argentinien kamen Sie nach Rumänien, wo Sie bei Otelul Galati Ewald Lienen kennengelernt haben. Er scheint ein Fan von Ihnen zu sein.

Cooper : Das beruht auf Gegenseitigkeit. Er ist ein erfahrener Mann, der einem Team Siegeswillen einimpfen kann. Ich bin froh, dass er mich geholt hat.

Sie sprechen kein deutsch und kaum englisch. Wie verständigen Sie sich mit?

Cooper : Der Trainer spricht spanisch mit mir, auch Lasse Sobiech und Robin Himmelmann. Ich mache einen Deutschkurs und lerne jeden Tag neue Wörter. Wenn es um Fußball geht, verstehe ich in der Kabine schon einiges.

Auf Twitter schreiben Sie bislang aber nur in Spanisch.

Cooper : Ich muss noch ein bisschen deutsch lernen. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen oder ich mein erstes Tor schieße, werde ich das erste Mal auf Deutsch twittern. Das verspreche ich.

Am Wochenende wird ein Platz im Mittelfeld frei. Dennis Daube ist gesperrt. Sind Sie bereit für die Startelf?

Cooper : Natürlich. Ich bin fit und kann im Mittelfeld überall spielen. Bis jetzt durfte ich noch nicht so oft ran, trotzdem bin ich zufrieden mit den ersten Monaten. Ich würde der Mannschaft aber gern noch mehr helfen.

Gefällt Ihnen die deutsche Küche?

Cooper : Sie ist neu für mich, aber ich hatte noch keine Probleme. In Panama ist aber eher die italienische, spanische oder die chinesische Küche bekannt.

Lienen setzt in der Vorbereitung auf die Spiele auf Bananenbrot anstelle von Kuchen. Schmeckt Ihnen das?

Cooper : Das kenne ich aus Panama, ich mag das. Und Bananen schmecken an jedem Ort der Welt genauso gut. hja