Armando Cooper freut sich auf seine neue Aufgabe beim FC St. Pauli. Selbst an die winterlichen Gegebenheiten hat er sich gewöhnt. In seinem Heimatland ist der Nationalspieler Panamas ein Star.

Hamburg. Armando Cooper wirkte ein wenig eingeschüchtert, als er am Mittwochnachmittag den gut gefüllten Medienraum an der Kollaustraße betrat. In dunkler Hose, modischen Sneakern und schwarzer Kapuzenjacke stellte sich der Neuzugang des FC St. Pauli den Fragen der Reporter. „Meine ersten Eindrücke von der Stadt und dem Club sind sehr positiv“, sagte der Nationalspieler Panamas auf Spanisch. Selbst an die winterlichen Gegebenheiten in seiner neuen sportlichen Heimat hat sich der 28-Jährige gewöhnt. „Es ist schon ein wenig kalt hier. Ich kenne diese Temperaturen aber aus Rumänien. Auf Schnee habe ich aber bisher noch nie gespielt“, sagte Cooper, lächelte und ließ dabei seine auffällige silberne Zahnspange hervorblitzen.

Man merkte dem Mittelfeldallrounder an, wie sehr er sich auf die neue Aufgabe in Hamburg freut. Zuletzt spielte Cooper in Argentinien bei Godoy Cruz. In seinem Heimatland ist der Nationalspieler ein Star, vor allem in seiner Heimatstadt Colón kann er kaum unerkannt über die Straße gehen.

Dass der Wechsel in die Zweite Liga ein Rückschritt ist und seine Länderspielkarriere gefährdet, sieht der 1,73 Meter große Profi nicht so. „Wichtig ist für mich, dass ich spiele und meinen Rhythmus finde. Die Zweite Liga hier ist so stark, wie viele andere erste Ligen“, sagte Cooper, der künftig mit der Nummer 40 auf dem Rücken auflaufen wird.

Großen Anteil am Wechsel zum FC St. Pauli hatte Trainer Ewald Lienen. Gemeinsam arbeiteten beide schon in Rumänien beim FC Otelul Galati zusammen. „Er hat mich dort in meiner Entwicklung gefördert. Ewald Lienen kennt meine Qualitäten“, sagte Cooper, der sich selbst nicht so richtig einschätzen wollte. „Welche Qualitäten ich habe, sollen die Leute sehen, wenn ich auf dem Platz bin“, sagte der Neuzugang.

Cooper spricht bisher nur Spanisch


Ob er schon am Sonnabend beim Auswärtsspiel in Sandhausen im Kader stehen wird, ist noch unklar. „Ich würde es mir wünschen, aber der Trainer hat mit mir darüber noch nicht gesprochen. Er hat mir aber bereits erzählt, wie wichtig die ersten fünf Spiele sind. Da treffen wir auf direkte Konkurrenten“, sagte Cooper, der sich im Internet über Hamburg und den FC St. Pauli informiert hat. Sprachlich möchte sich der drahtige Mittelfeldspieler möglichst schnell integrieren.

Außer ein paar Brocken Englisch spricht Cooper nur Spanisch. „Das Spanisch meines Trainers ist sehr gut, und auch ein paar Mitspieler sprechen die Sprache ein wenig. Ich möchte aber sehr gerne Deutsch lernen. Die Kommunikation wird kein Problem sein“, sagte Cooper, der auch noch gleich seine Spitznamen verriet. „Früher nannte man mich Mandin, eine Koseform von Armando, oder einfach El Percoo, mein Nachname rückwärts gesprochen“, verriet der Neuzugang.

Cooper ist der erste Profi aus Panama, der im bezahlten deutschen Fußball aufläuft. In Kürze wird auch Ehefrau Kyla nach Hamburg ziehen. „Kevin Kuranyi ist halb Panamaer, und es gab mal jemanden in der Vierten Liga“, sagte Cooper, der nun aber selbst in der Zweiten Liga für Furore sorgen will. Auch wenn das bedeutet, dass das Medieninteresse so groß bleiben wird.