Das Zwischenzeugnis zur Winterpause fällt für die abstiegsbedrohten Profis des FC St. Pauli insgesamt sehr mäßig aus. Torwart Tschauner ist der größte Verlierer.
Hamburg. 28 verschiedene Spieler setzten die drei Cheftrainer des FC St. Pauli, Roland Vrabec, Thomas Meggle und Ewald Lienen, in den 19 Zweitliga-Spielen vom Saisonstart bis zur Winterpause ein. Diese Zahl spiegelt die Verletzungsmisere wider, aber auch die Tatsache, dass etliche Spieler weit unter ihren Möglichkeiten blieben und sich die Trainer gezwungen sahen, viel auszuprobieren. Die Zwischenzeugnisse fallen dementsprechend mäßig aus.
Robin Himmelmann (4 Spiele/0 Tore): Löste für die jüngsten vier Spiele Tschauner als Stammtorwart ab, blieb fehlerfrei, aber auch ohne spektakuläre Parade. Bei Ballbesitz eine sichere Anspielstation.
Philipp Tschauner (15/0): Ließ sich im Laufe der Serie von der Verunsicherung seiner Kollegen anstecken, leistete sich Patzer und verlor nach fast dreieinhalb Jahren seinen Stammplatz.
Philipp Heerwagen (0/0 Tore): Loyaler dritter Torwart, jederzeit einsatzbereit.
Sebastian Schachten (10/0): Fehlte lange verletzt und brauchte danach Zeit, zu seiner Form zu finden.
Bernd Nehrig (5/0): Sein schlechter Auftritt in Fürth sorgte mit für die Ablösung von Trainer Vrabec. Nachfolger Meggle ließ ihn mehrfach aus dem Kader. Bei Lienen ist der Defensivspezialist wieder erste Wahl, zeigte gegen Aalen sein bestes Spiel seit Sommer 2013.
Andrej Startsev (7/0): Die Personalnot beförderte ihn zum Profi. Kampfstark, aber bisweilen zu nervös und naiv.
Lasse Sobiech (16/2): Kopfballstärke ist als Innenverteidiger nicht alles. Zu oft zeigte er sich unbeweglich und neigte zu Patzern.
Sören Gonther (12/1): Der Kapitän hatte, auch verletzungsbedingt, zu oft mit seiner eigenen Form zu kämpfen. Deshalb hatte er Probleme, das Team wirklich zu führen.
Markus Thorandt (2/0): Anfangs nur noch Reservist, danach am Knie verletzt und operiert. Seine Präsenz fehlt dem Team.
Jan-Philipp Kalla (4/0): Das Urgestein wurde von Verletzungen gebeutelt. Als er gerade fit geworden war, fiel er wieder aus. Sein St.-Pauli-Gen wurde im Spiel vermisst.
Philipp Ziereis (13/0): Das Defensivtalent bekam mehr Einsätze als im ersten Jahr (insgesamt neun) bei St. Pauli, überzeugte aber selten.
Marcel Halstenberg (6/1): Fiel bis Ende November aus und hat seither nicht zu alter Stärke gefunden.
Daniel Buballa (11/0): Zeigte vor seiner Verletzung kaum einmal die offensiven Sprints, die ihn eigentlich auszeichnen.
Christopher Buchtmann (7/0): Ebenfalls lange verletzt. In den wenigen Spielen konnte er nie an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen.
Enis Alushi (10/1):War auch aufgrund seiner Probleme mit dem gebrochenen Arm nicht die erhoffte Verstärkung.
Tom Trybull (3/0): Bei Vrabec und Meggle auch wegen schlechter Fitnesswerte aussortiert, von Lienen reaktiviert.
Okan Kurt (9/0): Das Talent zeigte gute Ansätze, war bisweilen überfordert.
Tjorben Uphoff (1/0): Kurzeinsatz beim 1:0 gegen Braunschweig.
Florian Kringe (5/0): Ist quasi nur noch Stand-by-Profi, brachte aber Stabilität, wenn er spielen durfte.
Dennis Daube (18/2): Der Pechvogel der Vorjahre hatte die meisten Einsätze und war bester Feldspieler. Zu seinen Treffern kamen noch drei Torvorlagen.
Sebastian Maier (12/2): Zeigte selten seine genialen Momente und zu oft mangelndes Selbstvertrauen.
Marc Rzatkowski (16/3): Blieb zu oft weit unter seinen überdurchschnittlichen Möglichkeiten.
Michael Görlitz (12/0): Blieb weit unter den Erwartungen. Nicht ansatzweise ein Ersatz für Fin Bartels.
Bentley Baxter Bahn (3/0): Zum Saisonstart in der Startelf, musste aber viel Lehrgeld zahlen.
Maurice Jerome Litka (3/0): Deutete an, dass er das Zeug zum Profi hat.
John Verhoek (16/4): Bester Torschütze und doch in den meisten Spielen zu ungefährlich.
Christopher Nöthe (14/3): Vom Stürmer zum linken Mittelfeldspieler umfunktioniert, dennoch blasser Mitläufer.
Lennart Thy (17/1): Gegen Aalen zeigte er jetzt endlich, dass er nicht nur rennen, sondern auch treffen kann.
Ante Budimir (15/0): Konnte die Ablöse von gut 900.000 Euro nicht rechtfertigen. Die wenigen Torchancen, die er bekam, vergab er bisher kläglich.