Eine umkämpfte Partie geht für den FC St. Pauli am Ende verdient mit 1:3 zu Ende. Die Gäste aus Kaiserslautern waren effektiver und nutzten die eklatanten Abwehrfehler der Hamburger, die sich in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll nach vorn schmissen.

Hamburg. Der FC St. Pauli ist neuer Tabellenletzter. Auch die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern konnte am heimischen Millerntor nicht gewonnen werden. Im Gegenteil. Die Abwehr zeigte erneut eklatante Fehler und lud die Offensive der Gäste immer wieder zu Gegentreffern ein, die diese effektiv durch Younes (22.), Zimmer (30.) und Jacob (87.) nutzten. Die Hamburger konnten zwar in der zweiten Halbzeit vor allem Offensiv Akzente setzen und zeigten einen leidenschaftlichen Fußall. Aber am Ende wurde diese Leistung nur mit einem Tor durch Halstenberg belohnt nicht aber mit den so erhofften und so dringlich benötigten Punkten im Abstiegskampf. Für Kaiserslautern war es der erste Dreier in der Ferne.

Mit der mageren Ausbeute von nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Spielen wächst der Druck auf das Team von Trainer Thomas Meggle. Vor allem das Defensivverhalten der schwächsten Abwehr der Liga (32 Gegentreffer) war nur bedingt zweitligareif.

„Wenn man keine Erfolge einfährt, hat man kaum Argumente auf seiner Seite. Aber wie sich die Mannschaft zurückgekämpft hat, hat mir gut gefallen und Mut gemacht“, sagte Meggle bei Sky. Der Pauli-Coach bedankte sich bei den Anhängern für die „sensationelle Unterstützung“: „Die Fans rechnen uns keine Fakten vor, sie spüren die Emotionen. Das ist St. Pauli, und St. Pauli lebt!“

Der FCK feierte dagegen nach zuletzt fünf Unentschieden in Folge wieder einen Sieg und kletterte auf den vierten Platz. Neuling RB Leipzig verlor im Aufstiegskampf durch das enttäuschende 0:0 beim SV Sandhausen etwas an Boden.

Die Hamburger präsentierten sich vor 23.584 Zuschauern vorne ideenlos und luden Kaiserslautern hinten zum Toreschießen ein. Younes und Zimmer nutzten die Unkonzentriertheiten eiskalt aus. Die Gegentreffer fielen durch schnell vorgetragene Konter, nachdem St. Pauli den Ball im Spielaufbau verloren hatte. Halstenberg profitierte bei seinem Fernschuss von einer verunglückten Faustabwehr von FCK-Keeper Tobias Sippel. Die frustrierten Fans der Hanseaten warten nun schon seit 57 Tagen, seit dem 3:0 am 4. Oktober gegen Union Berlin, auf einen Sieg.

Kaiserslautern hatte seine Besten in Kerem Demirbay und Zimmer, bei St. Pauli überzeugten mit Abstrichen noch Halstenberg und Sebastian Schachten.

Aufstellungen:

St. Pauli: Tschauner – Schachten, Sobiech, Gonther, Halstenberg – Alushi (46. Philipp Ziereis), Buchtmann – Görlitz (72. Budimir), Bahn (46. Verhoek), Buballa – Thy. – Trainer: Meggle

Kaiserslautern: Sippel – Michael Schulze, Orban, Heintz, Löwe – Karl, Demirbay (90.+2 Heubach) – Zimmer (89. Matmour), Younes (64. Jacob), Jenssen – Lakic. – Trainer: Runjaic

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Tore: 0:1 Younes (22.), 0:2 Zimmer (30.), 1:2 Halstenberg (59.), 1:3 Jacob (87.)

Zuschauer: 23.584 (ausverkauft)

Beste Spieler: Schachten, Halstenberg – Zimmer, Demirbay

Gelbe Karten: Bahn, Verhoek (4) – Demirbay

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 19:8

Ecken: 9:2

Ballbesitz: 48:52 %