In zwei Tagen sammelte eine Hilfsinitiative des FC St. Pauli mehr als 8.000 Euro für das Begräbnis des Verstorbenen. Es soll in der kommenden Woche in Ohlsdorf stattfinden und äußerst bunt werden.

Hamburg. Der verstorbene Sprayer Walter Fischer alias „Oz“ erhält eine große Trauerfeier auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Binnen weniger Tage sammelte die Hilfsinitiative „Kiezhelden“ des FC St. Pauli mehr als 8.000 Euro an Spenden für den Graffiti-Künstler, der keine direkten Angehörigen hinterließ. Zuvor hatten die Initiatoren unter anderem mit dem Slogan „Ein Mensch muss beerdigt werden!“ in sozialen Netzwerken geworben.

Nach der Planung der Organisatoren soll die Trauerfeier am 17. Oktober auf dem Ohlsdorfer Friedhof stattfinden. Die Spenden werden für die Trauerfeier, die Beisetzung, den Erwerb einer Grabstelle, einen Grabstein und die anfallenden Gebühren eingesetzt.

Die Anhänger wollen genauso farbenfroh Abschied von dem Verstorbenen nehmen, wie der Graffiti-Künstler sich zehntausendfach im öffentlichen Raum verewigte. „Schwarze Trauerkleidung wäre vermutlich nicht im Sinne von OZ gewesen“, hieß es in dem Spendenaufruf. Bereits am vergangenen Wochenende hatten Fans des FC St. Pauli dem Graffiti-Sprayer mit bunten Luftballons und Transparenten gedacht.

Die Spendensammlung soll auch nach der erreichten Zielmarke vorerst weitergehen. Das Geld werde treuhänderisch von dem bekannten linkspolitischen Anwalt Andreas Beuth verwaltet, der Walter F. zu Lebzeiten vertrat und sich nun um den Erhalt der Graffiti-Kunst des Verstorbenen kümmert.

Walter F. sprühte und malte mehrere Zehntausende schwarze Buchstaben, Smileys sowie farbige Bilder im öffentlichen Raum. Beim Sprühen auf den Bahngleisen zwischen Berliner Tor und Hauptbahnhof wurde der Graffiti-Künstler von einem Zug erfasst und starb.

Wie das Abendblatt berichtete, sammeln Anhänger des Sprayers bereits seit zwei Wochen Unterschriften, um einzelne Kunstwerke von „Oz“ zu erhalten. Die Politik zeigte sich den Plänen nicht gänzlich abgeneigt. Bis Mittwochnachmittag hatten sich rund 2900 Unterstützer für die Initiative eingetragen.

Am vergangenen Woche gedachten Fans des FC St. Pauli dem Sprüher mit einer Choreografie und bunten Luftballons. Im Schanzenviertel und rund um die Reeperbahn wurden hunderte Sticker auf Straßenlaternen und Verkehrsschildern verklebt, um an den Sprüher zu erinnern. Mehrere Graffiti-Sprüher wollten „Oz“ außerdem gedenken, in dem sie seinen Schriftzug im öffentlichen Raum nachsprühten.