Insgesamt werden 8000 Euro für eine Trauerfeier angestrebt. Der bekannte linkspolitische Rechtsanwalt Andreas Beuth verwaltet das Geld. Das Begräbnis soll so bunt wie das Leben des Sprühers ausfallen.
Hamburg. Die Hilfsinitiative „Kiezhelden“ des FC St. Pauli sammelt Geld für die Beerdigung des verstorbenen Sprayers Walter F. alias „Oz“. Auf ihrer Website hat die Organisation einen Spendenaufruf veröffentlicht. Insgesamt sollen auf diese Weise etwa 8000 Euro für das Begräbnis des Graffiti-Künstlers zusammenkommen, der am 25. September bei einem Unfall verstarb. Bereits ein Zehntel der Summe war am Mittwochnachmittag erreicht.
„Unser Anliegen ist es, Oz eine würdevolle Trauerfeier zu ermöglichen“, schreibt die Initiative. Verantwortlich für den Spendenaufruf zeichnet sich demnach Andreas Beuth, der den Verstorbenen über Jahre als Rechtsanwalt vertrat und in die linkspolitische Szene um die Rote Flora im Schanzenviertel involviert ist. „Sollten die Spenden den Bedarf von insgesamt ca. 8000 € übersteigen, werden diese Gelder für die Betreuung und Sicherung des künstlerischen Nachlasses von OZ durch die Anwaltskanzlei Beuth verwendet“, heißt es in dem Aufruf weiter.
Walter F. sprühte und malte mehrere Zehntausende schwarze Buchstaben, Smileys sowie farbige Bilder im öffentlichen Raum. Beim Sprühen auf den Bahngleisen zwischen Berliner Tor und Hauptbahnhof wurde der Graffiti-Künstler von einem Zug erfasst und starb. Der Verstorbene hinterließ keine direkten Angehörigen.
Am 17. Oktober soll laut „Kiezhelden“ eine Trauerfeier für den Sprüher auf dem Ohlsdorfer Friedhof stattfinden. Die Anhänger wollen genauso farbenfroh Abschied von dem Verstorbenen nehmen, wie der sich im öffentlichen Raum verewigte. „Schwarze Trauerkleidung wäre vermutlich nicht im Sinne von OZ gewesen“, heißt es in dem Spendenaufruf. Bereits am vergangenen Wochenende hatten Fans des FC St. Pauli dem Graffiti-Sprayer mit bunten Luftballons und Transparenten gedacht.
Wie das Abendblatt berichtete, sammeln Anhänger des Sprayers bereits seit zwei Wochen Unterschriften, um einzelne Kunstwerke von „Oz“ zu erhalten. Die Politik zeigte sich den Plänen nicht gänzlich abgeneigt. Bis Mittwochnachmittag hatten sich rund 2900 Unterstützer für die Initiative eingetragen.