Mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen ist der FC St. Pauli auf dem Weg nach oben. Beim 3:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin war zu sehen und hören, dass Fans und Team wieder eine Einheit bilden.
Hamburg. Der FC St. Pauli geht mit dem Gefühl großer Leichtigkeit in die Länderspiel-Pause. Mit dem 3:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin haben die Hamburger die Bilanz auf sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien ausgebaut. Dazu kommt der Sprung mit nun elf Zählern ins Tabellenmittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga. Nicht zuletzt die Fans in dem mit 29.063 Zuschauern ausverkauften Millerntor-Stadion waren verzückt wie lange nicht. Die braun-weiße Fußballwelt trübte am Samstag nicht ein Wölkchen am Himmel. Wichtigste Erkenntnis: Unter Trainer Thomas Meggle, der seit dem 3. September im Amt ist, geht es für die Kiezkicker aufwärts.
John Verhoek, Torschütze zum 3:0 (88.), sprach von „einem unserer besten Spiele überhaupt“, Lennart Thy lobte die „Dominanz auf dem Spielfeld“ und der starke Dennis Daube kündigte an, „diese Serie fortzusetzen“. Dass der verdiente Sieg gegen einen früh dezimierten Gegner glückte, schmälerte nicht den Stolz. In der 21. Minute hatte Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) ein Foul von Björn Jopek an Ante Budimir mit einem Strafstoß und einer Roten Karte für Jopek wegen „Notbremse“ geahndet. Christopher Nöthe verwandelte den Elfmeter zum 1:0 (23.), Marc Rzatkowski traf später zum 2:0 (73.).
Meggle war voll des Lobes für sein Team. „Das ist ein schöner Tag für uns, den sich die Jungs grandios verdient haben. Wir haben mutig nach vorne gespielt und konsequent verteidigt. Es ist schön zu sehen, wie die Zuschauer diese Mannschaft annehmen.“ Der 39 Jahre alte Fußballlehrer hat angesichts der vielen Verletzten der Jugend eine Chance geboten. Dieses Vertrauen zahlten U23-Spieler wie Andrej Startsev oder Okan Kurt zurück. „Ich bin gar nicht einmal so überrascht, dass es so gut läuft. Ich kenne ja die Jungs aus meiner Zeit als U23-Trainer. Ich weiß, was ich zu erwarten habe“, sagte Meggle.
Der Coach lobte auch „Dennis und Enis“, sein neues Duo im zentralen Mittelfeld. Dennis Daube und Enis Alushi lenkten virtuos das Spiel. Meggle: „Aber das ganze Team hat gezeigt, welchen Charakter es hat. So, wie es jetzt gerade läuft, müsste es die Pause nicht zwingend geben. Von mir aus könnte es schon am Mittwoch weitergehen.“
Statistik:
St. Pauli: Tschauner – Startsev, Philipp Ziereis, Sobiech, Thy – Kurt (77. Maier), Daube – Rzatkowski (89. Görlitz), Alushi, Nöthe – Budimir (72. Verhoek). – Trainer: Meggle
Union: Haas – Puncec, Leistner, Parensen – Kreilach (71. Brandy), Jopek – Kopplin (71. Nebihi), Özbek, Schönheim – Quiring, Polter (80. Nemec). – Trainer: Düwel
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tore: 1:0 Nöthe (23., Foulelfmeter), 2:0 Rzatkowski (73.), 3:0 Verhoek (88.)
Zuschauer: 29.063 (ausverkauft)
Beste Spieler: Daube, Rzatkowski – Quiring, Schönheim
Rote Karten: Jopek nach einer Notbremse (22.)
Gelbe Karten: Kurt (2), Philipp Ziereis (4), Budimir (3), Sobiech (3), Alushi – Leistner (4), Brandy (2)
Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):
Torschüsse: 18:4
Ecken: 6:4
Ballbesitz: 62:38 %