Keiner beim FC St. Pauli spielte so häufig gegen Union Berlin wie Markus Thorandt. An diesem Sonnabend trifft er nun zum achten Mal auf den Club aus der Hauptstadt. Spielt er auch?

Hamburg. An den 28. Oktober 2011 kann sich Markus Thorandt noch gut erinnern. „Auswärtssieg bei Union Berlin und ich mache das entscheidende Tor. Aus zwei Metern nach einer Ecke“, sagt der Innenverteidiger des FC St. Pauli ohne lange zu überlegen. Nur bei der Frage nach dem Vorbereiter zögert Thorandt kurz. „Das war der Daube, oder?“ Ja, es war Dennis Daube.

Drei Jahre nach dem 2:0-Erfolg bei Union trifft Thorandt an diesem Sonnabend (13 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) zum achten Mal in seiner Zeit bei St. Pauli auf Union Berlin. Ob es erneut zur Kombination aus Vorbereiter Daube und Torschütze Thorandt kommt, ist aber fraglich. „Vorlage Daube wahrscheinlich, Tor Thorandt weniger“, sagt der 33-Jährige, der wegen eines Magen-Darm-Infektes sowohl beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig als auch beim 3:3 beim FSV Frankfurt passen musste. „Das ist sehr ärgerlich, da ich gerade erst in der Mannschaft war“, sagt Thorandt, der sich nur geringe Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz macht. „Lasse Sobiech und Philipp Ziereis haben das gut gemacht, daher gibt es eigentlich keinen Grund zum Wechseln.“ Eigentlich.

Insgeheim hofft Thorandt natürlich schon, auch im achten Duell in Folge gegen Union zur Startelf zu gehören. Keiner beim FC St. Pauli kennt die „Eisernen“ so gut wie der Verteidiger. Wenngleich sich das Gesicht der Berliner in dieser Saison stark verändert hat. Mit Stürmer Simon Terodde (VfL Bochum) und Fanliebling Torsten Mattuschka (Energie Cottbus) hat der Club seine beiden besten Torschützen der vergangenen drei Jahre abgegeben. Ergebnis: Aus acht Spielen holte das Team von Trainer Norbert Düwel nur einen Sieg. Sechs Tore bedeuten zudem die harmloseste Offensive der Liga. „Ein Mattuscka ist natürlich schwer zu ersetzen“, sagt Thorandt. „Er war immer gefährlich und hat den Unterschied ausgemacht“. Auch der Abgang von Terodde wiegt schwerer, als es die Verantwortlichen des FC Union erwartet hatten. In Bochum trifft der Stürmer nach Belieben, führt mit acht Treffern die Torjägerliste der Liga an. „Damit hat wohl keiner gerechnet“, sagt Thorandt, der es gegen Union häufig mit Terodde zu tun hatte. Dass Union durch die beiden Abgänge offensiv nun schlechter aufgestellt ist, glaubt Thorandt indes nicht. „Union hat mit Adam Nemec, Sören Brandy und Sebastian Polter drei sehr gute Stürmer. Dass sie so wenig Tore geschossen haben, ist verwunderlich“, so Thorandt.

Aber auch beim FC St. Pauli präsentierte sich die Offensive mit acht Treffern in acht Spielen bislang alles andere als torhungrig. Christopher Nöthe, der am Mittwoch nach überstandener Erkältung wieder voll mittrainierte, ist mit zwei Toren neben Innenverteidiger Lasse Sobiech bester Schütze. Neuzugang Ante Budimir wartet weiter auf seinen ersten Treffer. So sind gegen Union auch wieder die Abwehrspieler im Angriff gefragt. Kapitän Sören Gonther fällt wegen Leistenproblemen allerdings weiter aus. Und so könnte es am Ende wieder heißen: Vorlage Daube, Tor Thorandt. „Vielleicht kriegen wir es wieder hin“, sagt der Verteidiger. Seine Chancen auf die Startelf dürften dann in jedem Fall wieder steigen.

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