St.-Pauli-Stürmer Bernd Nehrig hat nach einem Schlag auf das linke Knie das Training am Montag vorzetig beendet. Auch Kalla und Gonther fehlten verletzungsbedingt. Vrabec fordert Veränderungen.

Hamburg. Nach dem 2:1-Erfolg in letzter Sekunde gegen den SV Sandhausen trainiert der FC St. Pauli am Montag für das kommende Spiel um 20:15 Uhr am 1. September bei Greuther Fürth (im Liveticker auf abendblatt.de). Bernd Nehrig musste nach einem Schlag aufs linke Knie das Training abbrechen, eine Vorsichtsmaßnahme. Ebenso fehlten Lennart Thy (Muskelfaserriss Hüfte), Sören Gonther (Hüfte), Jan-Philipp Kalla (Knie- und Fußprellung) und Robin Himmelmann (Rücken). Kalla und Gonther hatten am Freitag mit für den ersten Heimsieg seit März gesorgt.

Marcel Halstenberg absolviert nach seiner Verletzung eine Sondereinheit mit Fitnesscoach Timo Rosenberg. Die bei dem Sieg der U23 eingesetzten Bentley Baxter Bahn, Okan Kurt, Kyongrok Choi und Philipp Heerwagen liefen sich aus und trainierten anschließend im Kraftraum.

Unterdessen hat Trainer Roland Vrabecl trotz des Sieges Veränderungen angekündigt. Denn der Übungsleiter war schwer enttäuscht und erbost über die spielerisch erneut schwache Vorstellung seiner Mannschaft. Nun sollen einschneidende Maßnahmen folgen. „Es ist an der Zeit, grundlegende Dinge zu verändern", sagte der 40-Jährige. „Mir haben viele Dinge nicht gut gefallen. Es gibt Erkenntnisse, die mir schon in der vergangenen Saison aufgefallen sind und sich jetzt fortgesetzt haben", sagte er am Sonnabend. „Ich werde grundlegende Dinge ansprechen und verändern. Wir müssen definitiv etwas ändern, denn so wie am Freitag oder zuvor gegen Aalen werden wir nicht vorankommen."

Vrabec ließ dabei zunächst im Dunkeln, was er konkret mit den erwähnten Erkenntnissen meint und welche Maßnahmen er ergreifen will. „Bevor ich dies öffentlich mache, werde ich es mit der Mannschaft intern besprechen", kündigte er an. Es gelte aber, sich „über alles Gedanken zu machen, über Spieler, Mentalität und das System".

Offen ist daher auch, ob noch weitere personelle Veränderungen im Profikader anstehen. Dies scheint indes möglich, denn die Hamburger erreichte die zweite Runde des DFB-Pokals und kann neben dem Geld aus der Zentralvermarktung dank des Heimspiels gegen Borussia Dortmund eine vergleichsweise hohe Zuschauereinnahme erwarten. Dies bringt finanziellen Spielraum für einen weiteren Zugang. „Das ist eine Möglichkeit. Über einen Transfer werden wir uns intensive Gedanken machen. Es wird aber kein Schnellschuss sein", sagte Vrabec. Das aktuelle Sommer-Transferfenster ist jedoch nur bis zum 1. September geöffnet, so dass ein gewisser Zeitdruck besteht.

Wegen des Pokalgastspiels von Borussia Dortmund am 28. oder 29. Oktober am Millerntor erwägt man beim FC St. Pauli, den für September geplanten Abriss der Nordtribüne um einen Monat zu verschieben. Das Stadion böte dann beim Zweitrunden-Auftritt des deutschen Vize-Meisters in der Hansestadt wie zuletzt 29.063 Zuschauern Platz.

Begännen die Umbaumaßnahmen aber wie geplant bereits in Kürze, würde sich das Fassungsvermögen der Arena auf rund 24.000 Besucher reduzieren. Die Partie gegen den BVB ist das erste Pokalheimspiel der Norddeutschen seit sieben Jahren.