Die neue Saison startet für den FC St. Pauli am Sonnabend mit einem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Roland Vrabec freut sich, dass es wieder losgeht und sieht seine Mannschaft zum Saisonende im oberen Drittel der Liga.

Hamburg. Das Warten hat ein Ende. Am Sonnabend um 15.30 Uhr erklingen am Millerntor wieder die „Hells Bells“. Der FC St. Pauli empfängt zum Saisonstart den FC Ingolstadt 04. Das Spiel tickert das Abendblatt ab ca. 15.15 live.

„Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert und sind bereit für die neue Saison“, stellte Roland Vrabec auf der Pressekonferenz am Donnerstag klar. Dabei machte der Trainer deutlich, dass sich viele Spieler in der Vorbereitung aufgedrängt haben. „Bisher sind wir sehr zufrieden“, so Vrabec weiter. Doch die Vorbereitung sei noch nicht abgeschlossen und gehe noch bis in den dritten und vierten Spieltag hinein. Zum Gegner sagte Vrabec: „Ingolstadt hat eine sehr gute Mannschaft, die sich mit drei bis vier starken Spielern verstärkt hat.“ Zudem liefe bei Ingolstadt die Vorbereitung ebenfalls gut. „Entscheidend wird sein, wie sie sich im Punktspiel präsentieren werden.“

Für Vrabec ist der FC Nürnberg der größte Favorit für den Aufstieg. Seine Mannschaft sieht er im erweiterten Kreis des oberen Drittels: „Dies müssen wir uns jedoch hart erarbeiten.“ Wichtig sei vor allem ein guter Start, der Selbstvertrauen und Sicherheit schaffe.

Der Gegner aus Ingolstadt hat sich zur neuen Saison acht Neuzugänge gesichert. Das Team von Cheftrainer Ralph Hasenhüttl hat Danny da Costa (Bayer Leverkusen), Benjamin Hüber (VfR Aalen), Matthew Leckie (FSV Frankfurt) und Stefan Wannenwetsch (TSV 1860 München) verpflichtet. Dazu kommen noch Michael Zant und Christian Ortag aus der eigenen Jugend. Außerdem sind Robert Bauer (U19 Karlsruher SC) und Lukas Hinterseer (FC Wacker Innsbruck) zum Kader dazugestoßen.

Allerdings müssen die Gegner auch mehrere Abgänge verkraften, darunter den von Caiuby, der im Vorjahr fünf Treffer selbst erzielte und sechs Assists beisteuerte. Mit Philipp Hofmann hat ein weiterer Stammspieler den Club verlassen.

Der FCI teste in acht Spielen in der Vorbereitung, darunter gegen Bundesliga-Absteiger Nürnberg (2:1-Sieg) und ein 2:0-Sieg gegen Bundesliga-Aufsteiger Köln. Auch ein Unentschieden gegen den RB Salzburg wurde erspielt (1:1).

Trainer Hasenhüttl muss am Millerntor verletzungsbedingt auf insgesamt fünf Akteure verzichten. Zu ihnen gehört auch Ex-St.-Pauli-Spieler Ralph Gunesch. Auch Konstantin Engel (komplizierter Handgelenksbruch), Almog Cohen (Schienbeinbruch), Tamas Hajnal (Rippenbruch) und Christian Eigler (Meniskusverletzung im Knie) fallen verletzt aus.

Trainer Roland Vrabec kann dagegen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Der Coach muss nur Abwehrspieler Marcel Halstenberg (Sehnenzerrung) und Ersatzkeeper Robin Himmelmann (Trainingsrückstand) ersetzen. Für Halstenberg rückt Neuzugang Daniel Buballa in die Vierer-Abwehrkette, im Tor steht als Nummer eins weiterhin Stammkraft Philipp Tschauner. „Alle anderen Spieler sind gesund und hoffentlich fit“, sagte Vrabec.

Interessanter Fakt zum Auftakt: Bereits zum dritten Mal gastiert Ingolstadt zum Saisonauftakt beim FC St. Pauli. In der Saison 2011/12 besiegten die Braun-Weißen den FCI mit 2:0, beide Tore an der Lübecker Lohmühle – nach dem Becherwurf beim Spiel gegen den FC Schalke 04 im April 2011 musste der FC St. Pauli das erste Heimspiel auswärts austragen – erzielte Fabian Boll. Auch in der Saison 2012/13 gastierten die Schanzer zum Auftakt am Millerntor, hier allerdings am zweiten Spieltag. Das Spiel endete nach Treffern von Christian Eigler und Florian Mohr mit 1:1.

Doch die Hamburger sind gewarnt. Ingolstadt präsentierte sich in der abgelaufenen Saison als sehr unangenehmer Gast. Nach lediglich drei der 17 Gastspiele trat Ingolstadt die Heimreise ohne einen Zähler im Gepäck an. Nur der 1. FC Köln kassierte auswärts noch weniger Niederlagen (2). Neben sechs Siegen standen auf Seiten der Bayern acht Unentschieden, darunter das 0:0 am Millerntor im März, zu Buche. Insgesamt holten die Schanzer 26 Zähler auf fremden Plätzen. Besser waren in der Fremde nur die beiden Aufsteiger aus Köln und Paderborn sowie der Fc St. Pauli und Greuther Fürth. Die letzte Auswärtspleite liegt mehr als zehn Monate zurück, am 22. September 2013 unterlag Ingolstadt dem FSV Frankfurt mit 1:4, der FCI blieb anschließend aber 13 Mal in Folge ungeschlagen und kassierte dabei lediglich vier Gegentore. Es ist also alles vorbereitet für ein spannenden Saisonauftakt. Am Mittag gab es noch 500 Sitzplatzkarten zu kaufen.