Zum Trainingsauftakt des FC St. Pauli am Mittwoch waren mit Buballa und Görlitz erst zwei Neuzugänge dabei. Der Zweitligist steht aber kurz vor der Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers.

Hamburg. Mit dem kompletten Kader ist der FC St. Pauli am Mittwoch in die Saisonvorbereitung gestartet. Einen Stürmer und einen Verteidiger möchten die Hamburger aber bis zum Saisonstart am 1. August noch verpflichten.

Mit Lasse Sobiech vom HSV steht die Einigung über ein Leihgeschäft über ein Jahr ohne Kaufoption unmittelbar bevor. „Ich hoffe, dass er noch diese Woche zu uns stößt. Eigentlich wollten wir nicht mehr so viele Leihgeschäfte machen. Aber weil er bereits bei uns gespielt hat und das Umfeld kennt, kann er uns sofort weiterhelfen“, bestätigte Sportdirektor Rachid Azzouzi.

Der 23-Jährige, der bereits in der Saison 2011/2012 für St. Pauli auflief, kommt beim HSV unter Trainer Mirko Slomka nicht zum Zug. Sein Vertrag beim HSV geht noch bis 2016. „Wir wissen, dass Lasse unter Slomka nur wenig Einsatz-Zeit hatte. Es macht Sinn, dass er Spielpraxis bekommt“, sagte HSV-Sportchef Oliver Kreuzer der „Bild“-Zeitung.

Die gewünschte Offensivkraft wurde noch nicht gefunden: „Wir machen keinen Schnellschuss.“ Man sei gut besetzt und habe auf allen Positionen einen Konkurrenzkampf, meinte Azzouzi. „Acht bis zehn Mannschaften wollen aufsteigen. Auch wir möchten so lange wie möglich vorne mit dabei sein. Unser Ziel bleibt es, dauerhaft zu den Top 25 in Deutschland zu gehören.“

In der vergangenen Spielzeit wurde dieses Vorhaben mit dem achten Tabellenplatz knapp verpasst. Damit es in diesem Jahr besser klappt, wurde der Kader punktuell verstärkt. Vom FSV Frankfurt kam Mittelfeldspieler Michael Görlitz, vom VfR Aalen Linksverteidiger Daniel Buballa. Azzouzi ist von den Neuzugängen überzeugt: „Görlitz hat viel Erfahrung, ist torgefährlich und bereitet auch viele Treffer vor. Buballa ist schnell und dynamisch und wird sich auf der linken Seite einen heißen Konkurrenzkampf mit Marcel Halstenberg liefern.“

Coach Vrabec begrüßte zum Auftakt 23 Spieler auf dem Rasen. Neben den arrivierten Akteuren gehören auch die drei Talente Okan Kurt, 19, der Südkoreaner Kyoung-rok Choi, 19, und der 21 Jahre alte Bentley Bexter Bahn zum Team. Torhüter Robin Himmelmann, der sich nach seiner Schulterverletzung weiterhin in der Reha befindet, fehlte dagegen.

In den kommenden zwei Wochen bereitet sich die Mannschaft zunächst in Hamburg vor und bestreitet im Norden fünf Testspiele. Anschließend folgt ein erstes viertägiges Trainingslager im ostfriesischen Middels (3. bis 6. Juli). Vom 16. bis 23. Juli will Vrabec im Camp in Villach (Österreich) für den Feinschliff sorgen. Mit einem Testspiel gegen den italienischen Erstligaclub Udinese Calcio folgt dort auch der erste Härtetest, ehe St. Pauli sich eine Woche vor dem Zweitligastart gegen Celtic Glasgow (26. Juli/15 Uhr) am Millerntor präsentiert. Für die Partie hat der Club bereits 15.000 Karten verkauft. Dann soll die Elf vor heimischem Publikum schon ihr neues Gesicht zeigen.

Denn vor allem die gravierende Heimschwäche – nur fünf Siege in 17 Spielen – ist als Manko der vergangenen Spielzeit ausgemacht worden. „Uns ist sehr bewusst, dass wir zu Hause nicht umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Natürlich haben wir uns mit der Mannschaft Gedanken darüber gemacht, warum das so ist. Wir müssen jetzt Wege finden, um die Zuschauer wieder zu überzeugen“, erklärt Azzouzi. Der achte Platz der Vorsaison soll nicht mehr Anspruch des FC St. Pauli sein. „Jetzt ist die Mannschaft ein Jahr zusammen, außerdem kommen noch mindestens zwei Spieler dazu. Wir hoffen, dass wir noch einen Schritt nach vorne machen können.“