Sportchef Azzouzi wollte mit dem Techniker verlängern, doch Bartels entschied sich nun gegen den FC St. Pauli und für Werder Bremen. Die Kiezkicker sind mit ihrem Angebot an die Schmerzgrenze gegangen.

Bremen. Diese Nachricht ist ein Schock für den FC St. Pauli: Fin Bartels wechselt im Sommer ablösefrei zu Werder Bremen und unterzeichnet dort einen Dreijahresvertrag.

Sportchef Rachid Azzouzi versuchte bis zuletzt den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Bartels zu verlängern und ging mit seinem Angebot sogar an die Schmerzgrenze. „Wir müssen Fins Entscheidung respektieren, auch wenn wir ihn natürlich gerne bei uns behalten hätten. Wir haben große Anstrengungen unternommen, Fin zu halten. Wir sind mit unserem Angebot absolut an die Schmerzgrenze gegangen und haben ihm einen langfristigen Vertrag angeboten. Den hat er leider abgelehnt. Das müssen wir akzeptieren“, erklärte Azzouzi.

Nachdem der 26-Jährige im Sommer sogar seinen Stammplatz zu verlieren drohte, folgte ab dem Spätherbst eine herausragende Hinrunde mit sechs Toren und fünf Vorlagen. Unter Vrabec wanderte Bartels aus dem Mittelfeld in die Sturmspitze und wurde kürzlich von Mitspieler Sebastian Schachten als „wichtigster Spieler der Mannschaft“ geadelt. Azzouzi legte dem Offensivspieler noch vor dem Jahreswechsel einen neuen Dreijahresvertrag vor. „Wir haben frühzeitig das Gespräch gesucht und ihm signalisiert, dass wir weitermachen wollen“, sagt Azzouzi damals: „Das ist schließlich mein Job, wenn jemand sportlich so auf sich aufmerksam macht.“

Bartels sieht den Wechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Jeder weiß, dass ich mich hier pudelwohl fühle und dem Club viel zu verdanken habe. Aber ich bin Sportler und möchte die Perspektive, die mir Werder in der 1. Bundesliga bietet, nutzen und habe mich deshalb zu diesem Schritt entschieden.“

Mit 20 Punkten nach 18 Spielen ist Werders Klassenerhalt allerdings noch lange nicht gesichert. Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt liegt nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz, den derzeit der HSV belegt. Ob Bartels‘ Vertrag auch für die zweite Liga gilt, ist noch unklar.

Werders Geschäftsführer Thomas Eichin freut sich über den ersten Neuzugang 2014: „Fin ist ein norddeutscher Spieler mit Erstligaerfahrung. Er wird bei uns keine Eingewöhnungszeit brauchen und passt mit seinen Qualitäten hervorragend in unser Team. In der zweiten Bundesliga gehört Fin aktuell zu den herausragenden Offensivspielern. Ich bin sicher, dass er noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Mit ihm haben wir eine weitere Option in unseren Angriffsreihen dazugewonnen.“

Cheftrainer Robin Dutt hat Bartels schon lange im Visier: „Ich beobachte seinen Werdegang in der Tat schon über Jahre. Und man muss sagen, dass er jetzt so eine Entwicklung genommen hat, dass er für unser Team eine Verstärkung darstellt.“

Zuletzt machte der Offensivspieler im Dezember 2013 auf sich aufmerksam, als er nach einem Traumtor bei 1860 München für das „Tor des Monats“ nominiert war.

Bartels wechselte 2010 von Hansa Rostock zum FC St. Pauli und absolvierte in dieser Zeit 31 Spiele (2 Tore) in der 1. Bundesliga sowie 78 Spiele (19 Treffer) in der 2. Liga.