Der FC St. Pauli ging in der 84. Minute mit 2:1 in Führung. Doch die Hertha drehte das Spiel durch zwei Tore in der Schlussphase. Die Hamburger müssen damit weiterhin um den Klassenerhalt bangen.

Hamburg. Wahnsinn am Millerntor! Der FC St. Pauli sah bereits wie der sichere Sieger aus, gab das Spiel dann aber doch noch aus der Hand und muss weiter um den Klassenerhalt bangen. Trotz einer 2:1-Führung bis zur 88. Minute unterlagen die Hamburger dem bereits als Aufsteiger feststehenden Spitzenreiter Hertha BSC mit 2:3 (0:1). Ronny mit seinem 17. Saisontor (88.) und der eingewechselte Sandro Wagner (90.) drehten die Begegnung für die Berliner in der Schlussphase.

„Das ist sehr bitter. Wir sind nach einer halben Stunde gut in die Partie gekommen und haben viel investiert. Da haben wir es nicht verdient, ohne Punkte vom Platz zu gehen“, sagte St. Pauli-Trainer Michael Frontzeck.

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Die Gäste waren vor 29.063 Zuschauern im ausverkauften Hamburger Millerntor-Stadion durch Sami Allagui (23.) auch in Führung gegangen. Lennart Thy (66.) und Daniel Ginczek (85./Foulelfmeter) ließen St. Pauli vom Heimsieg träumen. Die Hamburger liegen drei Spieltage vor Saisonende weiter fünf Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz. Berlin hat angesichts von vier Zählern Vorsprung auf Braunschweig auch weiter beste Chancen auf die Zweitliga-Meisterschaft.

Von Beginn an hatte die Hertha in Hamburg keine Zweifel an ihrer Einstellung aufkommen lassen und wäre nach einem Fernschuss des Brasilianers Ronny aus gut 20 Metern beinahe früh in Führung gegangen (4.). Nach einem Fehler durch St. Pauli-Verteidiger Christopher Avevor, der den Ball an der Grundlinie gegen Adrian Ramos vertändelte, hatte Allagui dann keine Mühe zur Gästeführung einzuschieben (23.).

Nach der Pause kamen die Gastgeber zunächst besser aus der Kabine, bevor die Berliner erneut das Kommando übernahmen. Zunächst traf Ronny mit einem Freistoß nur die Latte (64.), dann gelang Thy nur zwei Minuten später nach einem Doppelpass mit Fin Bartels der Ausgleich. In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse.

Beste Spieler bei den Hamburgern waren Ginzek und Marius Ebbers, bei der Hertha zeigten vor allem Ronny und Änis Ben-Hatira eine gute Leistung.

Das Schema

St. Pauli: Tschauner – Kalla, Avevor, Thorandt, Schachten – Funk (38. Ebbers), Bruns (82. Boll) – Bartels, Daube, Thy (72. Gyau) – Ginczek. – Trainer: Frontzeck

Hertha: Kraft – Ndjeng, Franz (85. Hubnik), Brooks, Kobiaschwilli – Lustenberger, Morales – Allagui (67. Sahar), Ronny, Ben-Hatira (79. Wagner) – Ramos. – Trainer: Luhukay

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Tore: 0:1 Allagui (23.), 1:1 Thy (66.), 2:1 Ginczek (85., Foulelfmeter), 2:2 Ronny (88.), 2:3 Wagner (90.)

Zuschauer: 29.063 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Schachten (7), Boll (3), Bartels (7) – Kraft (2), Allagui (2), Franz (5), Ndjeng (5)