Brisante Themen stehen auf der Tagesordnung der Kiezkicker: Unter anderem wird die Abwahl des Vizepräsidenten Gernot Stange beantragt.

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Bei der Jahreshauptversammlung des FC. St. Pauli stehen am Abend einige hochinteressante und brisante Punkte auf der Tagesordnung. Verfolgen Sie den Verlauf der Sitzung im CCH live auf Abendblatt.de.

22:10 Uhr: Der Versammlungsleiter gab bekannt, dass keine Aufnahmen von der Jahreshauptversammlung geduldet werden. Dazu gehören auch Liveticker. Die Wahlergebnisse und sonstigen Geschehnisse können Sie daher später auf Abendblatt.de und morgen in der Printausgabe lesen.

22.05 Uhr: Die Wahl des Ehrenvorstandes erfolgte schriftlich. Deswegen zieht sich die Bekanntgabe des Ergebnisses in die Länge. Zwischendurch werden Ehrungen vorgenommen.

21.30 Uhr: Der Ehrenrat stellt sich (erneut) zur Wahl...

21.20 Uhr: Ohne Gegenstimme sind beide Gremien entlastet worden für den Zeitraum vom 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2012.

21.18 Uhr: Manfred Heinzinger, Vorsitzender des Ehrenrates, redet - einschläfernd ...aber glücklicherweise nur kurz. Jetzt werden das Präsidium und der Amateurvorstand entlastet. Das geschieht in einer Blockwahl für beide.

21.18 Uhr: Es wird bekannt gegeben, dass 852 Mitglieder anwesend sind, 825 davon sind stimmberechtigt (Jugendliche unter 18 Jahren sind nicht stimmberechtigt und die Stimmberechtigung tritt erst nach drei Monaten Mitgliedschaft ein)

21.17 Uhr: Die Kritikresistenz des Präsidiums bringt viele Mitglieder auf die Palme, Gunkel erntet viel Applaus.

21.16 Uhr: Zudem kritisiert Gunkel das Selbstverständnis des Präsidiums. Es sei schwierig, das Präsidium zu kritisieren, Meinungen zu äußern und das Gremium schließlich zu überzeugen. Er schließt mit einem schönen Bild: "Wenn mir hunderte Geisterfahrer entgegen kommen, dann muss ich mich auch mal fragen, ob ich in die richtige Richtung fahre."

21.15 Uhr: Gunkels Kritik: Das Präsidium kritisiere ständig die Form der Kritik, benutze diesen "kniff" inflationär.

21.12 Uhr: Nun kommt er auf das Präsidium zu sprechen. Zunächst lobt er: Der Stadionbau, die Umsetzung der Anleihe und das Verhalten des Präsidiums beim Schweinske-Cup, wo es zur schweren Ausschreitungen gekommen war, und sich das Präsidium sich hinter die Fans stellte, seien Beispiele für die ausgezeichnete Arbeit des Präsidiums.

21.00 Uhr: Die Option eines weiteren Grundstücks neben der Kollaustraße gäbe die Möglichkeiten dort noch weitere Plätze zu bauen und auch das Nachwuchsleistungszentrum vom Brummerskamp an die Kollaustraße zu verlegen. Das sei zwar noch unkonkret und müsse sicher noch verhandelt werden, die AFM sieht es aber bereits als ein weiteres Großprojekt an. Und die Option auf das Grundstück sei laut Gunkel da.

20.55 Uhr: Alexander Gunkel, Vorsitzender der AFM, beginnt seine Rede. Er wird sicher auf einige der anstehenden Anträge eingehen. Zunächst die Mitgliederzahlen: 10895 Mitglieder zählt die Abteilung Fördernde Mitglieder. Die AFM kann zum zweiten Mal einen Millionenetat präsentieren. 80 Prozent davon gehen in die Jugendabteilung des Klubs. Über eine Unterstützung eines Museum des FC St. Pauli wird es noch konkrete Gespräche geben, grundsätzlich hat die AFM ihre Unterstützung längst signalisiert.

20.31 Uhr: Die B-Jugend des Bowling Team Hamburg wird für ihre Erfolge im vergangenen Jahr geehrt.

20.20 Uhr: Vizepräsident Tjark Woydt meldet sich zu Wort. Er erklärt, warum sich der Verein so schwer tut mit einer externen Domwache. Es wird den Verein rund 1,5 Millionen Euro kosten. Wirtschaftlich sei das nicht zu rechtfertigen sagt er. "Trotzdem hoffen wir, dass wir das irgendwie hinkriegen."

19.52 Uhr: Der Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Kröger beginnt seinen Bericht sportlich und erinnert an den verpassten Aufstieg im Mai.
Er lobt positiv die Beurteilung des Nachwuchsleistungszentrums mit drei Sternen. Für ihn überraschend. Er beglückwünscht die Leiter Joachim Philipkowski und Alexander Eick.

Zur externen Polizeiwache bemerkt er, dass der nun gefundene und von allen begrüßte Lösungsweg einer externen Wache viel früher hätte erreicht werden können.

Bei den Um- und Neubaumaßnahmen am Trainingszentrum an der Kollaustraße bemängelt Kröger schlechtes Management in der Vergangenheit. Dadurch werden bis zum Abschluss der Baumaßnahmen erhebliche Zusatzkosten entstehen. Der Verein hat Gesamtverbindlichkeiten von 32,9 Millionen Euro, Mehr als der Verein in seinen schlechtesten Zeiten hatte. Kröger warnt davor zu viel Risiko einzugehen.

Er bemängelt auch die Kommunikationsprobleme mit dem Präsidium, das sich nicht an Absprache gehalten habe und so die Entscheidungen des Aufsichtsrates erschwerte. Dies ist der Grund für den Satzungsantrag, in dem der Aufsichtsrat mehr Mitspracherecht bei der Einstellung oder Entlassung von leitenden Angestellten haben möchte.

Kröger kritisiert ebenso, dass zum Thema Sicherheit im Stadion keine einheitliche Linie zwischen Präsidium, Aufsichtsrat und Fangremien gefunden wurde. Dann bricht frenetischer und lang anhaltender Jubel aus nach Krögers Satz: Wir hätten es begrüßt, wenn sich das Präsidium ähnlich konsequent positioniert hätte wie Union Berlin.

Union Berlin hatte das DFL-Konzept zur Sicherheit im Stadion als erster Klub deutlich abgelehnt.

Kröger sagt zum Ende seiner Rede, dass er den Abwahlantrag gegen Gernot Stenger nicht unterstützen wird und schlägt das Präsidium zur Entlastung vor.

Zudem gab Kröger bekannt, dass der Aufsichtsrat den Satzungsänderungsantrag, nachdem der Aufsichtsrat an Personalentscheidungen leitender Angestellter beteiligt werden wollte, zurückgezogen hat. Es habe im Vorfeld der Versammlung konstruktive Gespräche mit dem Präsidium und das Versprechen einer besseren und schnelleren Kommunikation gegeben.

19.45 Uhr: 31 Minuten dauert die Begrüßungsrede von Präsident Orth. Er rückt die Werte Toleranz und Respekt in den Vordergrund. „Ich habe den Eindruck, dass diese Werte etwas verloren gegangen sind”, so Orth. Und weiter: „Wir haben vielleicht Fehler gemacht, aber immer mit der Konsequenz, das Beste für den Verein zu tun.” Die beantragte Abwahl von Vizepräsident Stenger nannte Orth „völlig unangemessen”. „Das hat auch nichts mehr mit konstruktiver Kritik zu tun und verbietet sich von selbst”, so Orth. Dafür erntete er Applaus.

Weiterhin brachte er die Vereinsgewinne zur Sprache. Vor Abzug der Steuern habe der FC St. Pauli einen Gewinn von zwei Millionen Euro verbucht. Abzüglich der Steuern seien es noch 153.000 Euro gewesen. Mit einem Eigenkapitalanteil von 5,3 Millionen Euro sei der Verein mit führend im Profifußball.

„Auf längere Sicht wollen wir uns auf Dauer in der ersten Liga etablieren“, betonte Orth, der dabei Mainz 05 und den SC Freiburg als Vorbilder nannte.

Außerdem sprach er sich gegen eine Polizeiwache auf der Gegengerade im Stadion aus. Der Verein wolle eine ausgelagerte Wache auf dem Dom-Gelände, dafür seien noch rund 80 Quadratmeter nötig. Er hoffe, dass der FC St. Pauli diese Fläche bekommen würde.

18.55 Uhr: Gernot Stenger betritt den Saal. Unauffällig. Keine Reaktion der Anwesenden Mitglieder. Um 18.44 eröffnet Präsident Orth die JHV. Christian Heiser wird zum Versammlungsleiter berufen. Er gibt sogleich bekannt, dass der Antrag zur Abwahl Gernot Stengers schriftlich erfolgen wird, um ein genaues Ergebnis bei so einer wichtigen Entscheidung zu bekommen.

18.30 Uhr: Gleich beginnt die Jahreshauptversammlung des FC St. Pauli. Der Saal 2 im CCH füllt sich langsam. Etwa 600-700 Vereinsanhänger werden erwartet.

Beginnen soll es mit einem Bericht des Präsidiums, der Kassenprüfer, des AFM-Vorstandes und Neuigkeiten aus dem Amateursport.

Am Abend stehen jedoch noch weitere interessante und hochbrisante Themen auf der Tagesordnung. So beantragt der Aufsichtsrat ein Mitspracherecht bei Personalentscheidungen. Das betrifft auch den Posten des Trainers und den des Sportdirektors.

Am brisantesten ist jedoch Tagesordnungspunkt 7. Dort wird die Abwahl von Vizeprädsident Gernot Stenger beantragt. Wie berichtet wurde der aktuelle Streit wegen des Maßnahmenkatalog des Konzepts "Sicheres Stadionerlebnis" der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgelöst. St. Paulis Vizepräsident hatte in der Sicherheitskommission aktiv an dem Papier mitgearbeitet, einzelne von Medien verbreitete Inhalte aber in einem Gespräch mit Fanladen und Fanvertretern des Vereins als falsch und nicht deckungsgleich mit dem ihm bekannten Entwurf bezeichnet.

Die Anträge können hier als PDF-Datei abgerufen werden. Ebenfalls als PDF-Datei vorhanden, sind die Satzungsänderungsanträge.