Wie die Hamburger hat auch der Klub aus dem Erzgebirge auf ein 4-4-2-System umgestellt. Am Freitag kommt es um 18 Uhr zum Auftakt-Duell.

Aue. Die Zeiten des Mauerns und der Passivität sollen der Geschichte angehören: Der FC Erzgebirge Aue will sich in der neuen Saison mit attraktivem Offensivfußball wieder in die Herzen der Fans und ins Mittelfeld der Liga spielen. Nachdem die „Veilchen“ in der Vorsaison nur haarscharf am Abstieg vorbeischrammten (15.), soll das dauerhafte Zittern nun ein Ende haben. „Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte einfahren“, sagte Trainer Karsten Baumann zum Saisonziel Klassenverbleib.

+++ St. Paulis Auftakt beim Angstgegner im Erzgebirge +++

Am Freitag (18.00 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) empfangen die Auer zum Saisonauftakt den FC St. Pauli im eigenen Stadion. Das Team von Trainer André Schubert verlor vergangene Saison beide Partien gegen die Auer. Im Sommer suchten Trainer Baumann und Sportdirektor Steffen Heidrich mit einem Budget von 5,7 Millionen Euro gezielt nach Verstärkungen. In Vlad Munteanu, Jakub Sylvestr und Andreas Wiegel wurden drei Offensivkräfte verpflichtet, auf denen große Hoffnungen für eine bessere Torausbeute ruhen. „Alle Neuzugänge verfügen über herausragende Qualitäten, die uns weiterbringen werden“, ist Baumann von seinen Neuen überzeugt.

Dass in der Vorbereitung das ein oder andere Testspiel verloren ging, macht den Coach nicht nervös. „Wir haben eine sehr gute Vorbereitung mit durchwachsenen Testspielergebnissen absolviert. Ich habe nicht so viel Wert auf die Resultate gelegt, sondern darauf, dass die Jungs das umsetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben“, meinte Baumann.

Die Daumenschrauben hat er dabei zuerst am Spielsystem angesetzt, das von einem defensiven 4-2-3-1 zu einem offensiveren 4-4-2 wechselte. Übrigens genau wie beim FC St. Pauli, wo man auch auf das offensivere System umgestellt hat. „Wir haben die letzte Saison analysiert und da ist uns aufgefallen, dass wir in vielen Spielen zu tief standen und zu passiv waren, das wollen wir grundsätzlich ändern“, erklärte er.

Damit die Offensivpläne des Coaches aber nicht nach hinten losgehen, muss die Mannschaft sich auch in der Defensive enorm steigern. Denn während die Auer Abwehr früher noch als „Bollwerk“ galt, lud diese vergangene Saison die Gegner viel zu oft zum Tore schießen ein. Tobias Nickenig und Ronald Gercaliu sollen für neue Stabilität sorgen, wobei vorerst nur Gercaliu in der Stammelf stehen dürfte. „Der Konkurrenzkampf hat sich erhöht, die Trainingsqualität ist gestiegen“, sagte Baumann.

Gegen St. Pauli kann der Trainer personell aus dem Vollen schöpfen und hat damit die Qual der Wahl. „Das ist eine schöne, aber auch schwierige Situation, die Unterschiede sind minimal“, sagte der 43-Jährige. „Jeder Spieler kann jederzeit zu mir kommen und über alles reden, doch bis auf Cristian Cappek wollen wir grundsätzlich niemanden abgeben“, sagte Heidrich und baute damit der Unzufriedenheit der „Bankdrücker“ vor. (dpa/HA)