Der Zweitligist hat das Modell für die neue Gegengerade präsentiert. Zur Saison 2012/13 soll die Tribüne mit 10.000 Stehplätzen fertig sein.

Hamburg. Der FC St. Pauli baut auf der Gegengeraden des Millerntor-Stadions eine Tribüne im klassischen Stil und hat sich damit gegen die extravagante Variante in Wellen-Form entschieden. „Ausschlaggebend waren Wirtschaftlichkeit, Bauzeit, Sicherheit und auch der Geschmack“, sagte Stefan Orth, Präsident des Fußball-Zweitligisten, am Montag. Seit Wochen war über die beiden Projekte diskutiert worden. Die Entscheidung sei letztlich einstimmig gefallen, sagte Geschäftsführer Michael Meeske.

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Das neue Stadionteilstück soll 13.000 Zuschauer fassen, davon sind 10.000 Stehplätze. Bisher finden auf der alten Tribüne maximal 7500 Zuschauer Platz. „Die Gegengerade ist der wichtigste Teil des Stadions. Da sind die Fans zu Hause“, betonte Orth. Der Abriss der alten Konstruktion erfolgt nach dem letzten Heimspiel am 6. Mai. Zur neuen Spielserie 2012/2013 soll der zwölf Millionen Euro teure Neubau im Stehplatzbereich genutzt werden können. Die 3000 Sitzplätze folgen bis Jahresende.

Die kontrovers diskutierten Varianten hätten sich positiv für den Verein ausgewirkt, versicherte Orth. „Der Konkurrenzdruck hat beide Seiten beflügelt, mehr zu tun. Bei der klassischen Variante haben wir jetzt eine ganze Reihe von Verbesserungen.“ Das imposante Wellenmodell mit hängenden Sitzreihen, dass die anderen Tribünen überragt und deshalb Lärmschutzrichtlinien verletzt hätte, wäre nach Vereinsberechnungen bis zu fünf Millionen Euro teurer geworden, sagte Meeske.

Der Geschäftsführer selbst wie auch Vizepräsident Gernot Stenger hatten mit der Welle geliebäugelt, sich aber letztlich von dem herkömmlichen Modell überzeugen lassen. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Dienstag kommt das Thema erneut zur Sprache. Ein Antrag, noch keine Entscheidung zu fällen und sich mehr Zeit zu nehmen, ist gestellt worden. „Ich werde alle Fragen beantworten“, sagte Orth, betonte aber mit Bestimmtheit: „Wir haben keine Möglichkeit zu warten. Wir werden zeitnah die Gegengerade bauen.“

Das Stadion verfügt bereits über eine neue Süd- und Haupttribüne. Nach Vollendung des neuen Teilstücks auf der Gegengeraden wird ab 2014 die Nordtribüne in Angriff genommen. Für die beiden letzten Projekte und dem Ausbau des Trainingsgeländes an der Hamburger Kollaustraße sind insgesamt 22 Millionen Euro geplant. (dpa/abendblatt.de)