Sollte es zum Spiel vor leeren Rängen gegen Werder Bremen kommen, will eine Hamburger Anwaltskanzlei gegen den DFB vor Gericht ziehen.

Hamburg. Das drohende "Geisterspiel" des FC St. Pauli gegen Werder Bremen am Ostersonnabend sorgt weiter für Wirbel. Nicht nur der FC St. Pauli hat Einspruch gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts eingelegt, nun machen auch die Fans mobil gegen den Deutschen Fußball Bund. Eine erste Fangruppe des FC St. Pauli droht mit einer Schadenersatzklage. Sollte es bei der Strafe für den Hamburger Bundesligisten bleiben, will eine Hamburger Wirtschaftsrechtskanzlei zivilrechtlich gegen den DFB vorgehen, kündigte sie am Dienstag in einer Pressemitteilung an. Die Sanktionen gegen den Verein seien „unangemessen“, erklärte Rechtsanwalt Jens-Peter Gieschen.

Unterstützung erhält die hanseatische Kanzlei von Kai-Oliver Knops von der Hamburger Universität. Der Professor für Zivil- und Wirtschaftsrecht schätzt die Schadenersatzklage, die er persönlich vorbereitet, zwar nicht als „Selbstläufer“ ein, juristischer Erfolg sei jedoch nicht ausgeschlossen.

Der Verband hatte St. Pauli wegen eines Becherwurfs gegen einen Schiedsrichterassistenten dazu verurteilt, die Partie gegen Werder Bremen am Ostersonnabend vor leeren Rängen zu bestreiten. Der Kiezklub hat Einspruch eingelegt, über den am Donnerstag befunden wird. „Es ist ja typisch für unsere Zuschauer, dass sie sich nicht alles gefallen lassen. Wir sind auch ein sehr lebendiger Verein, in dem kontrovers über viele Dinge diskutiert wird. Von daher überrascht mich das nicht“, sagte St. Paulis Teammanager Christian Bönig am Dienstag zu der Klagedrohung der Fangruppe. (dpa/sid/abendblatt.de)