Der Stürmer will nach seinem Muskelfaserriss im Bauchbereich kein Risiko eingehen. Eine Doppelspitze mit Asamoah kann er sich vorstellen.
Hamburg. Ist er dabei? Nein, ist er nicht! Wer gestern dem FC St. Pauli beim Training an der Kollaustraße zuschaute, wird schnell festgestellt haben, dass Marius Ebbers fehlte. Vier Tage vor dem Derby gegen den HSV konnte der Stürmer nach seinem Muskelfaserriss im Bauchbereich immer noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Die Vermutung, dass Ebbers damit auch für das Derby ausfallen werde, wurde später zur Gewissheit. "Es ist klar, dass es nicht reichen wird. Ich habe noch nichts Fußballspezifisches gemacht", sagte Ebbers. "Natürlich ist das bitter, dass ich nicht dabei sein kann. Aber ich möchte auch nichts riskieren, was mich vier, fünf Wochen zurückwirft."
Trainer Holger Stanislawski muss sich damit vorerst keine Gedanken machen, ob und wie er seinen Interimskapitän wieder in die erste Elf integrieren will. Nach dem Ausfall des 33-Jährigen hatte zuletzt Gerald Asamoah erfolgreich als einzige Spitze agiert und anschließend seine Ansprüche auf einen Platz im Angriff formuliert. Eine Variante als Doppelspitze mit Ebbers hatte der ehemalige Nationalspieler hingegen skeptisch beurteilt (Abendblatt berichtete). "Ich habe da eine andere Meinung", entgegnete nun Ebbers. "Wir haben noch nie vorne zusammengespielt. Das müsste man ausprobieren."
Trotz dieser Meinungsverschiedenheit bescheinigte der verletzte Torjäger Asamoah und der gesamten Mannschaft zuletzt sehr gute Leistungen, die ihn auch zuversichtlich für das Duell gegen den HSV stimmen. "Ich glaube, dass wir das Derby gewinnen, weil wir gut drauf sind und der HSV nicht so", sagte Ebbers. Zum Problem könnten allerdings die vielen Verletzten werden. Gestern musste auch noch Mittelfeldspieler Florian Bruns wegen muskulärer Probleme das Training abbrechen. "Wir fragen uns natürlich auch, warum wir so viele Verletzte haben", meinte Ebbers und führte als möglichen Grund die schlechten Platzverhältnisse auf dem Trainingsgelände an: "Sicher wäre es besser, wenn man einen beheizten Trainingsplatz hätte", sagte der Angreifer, "und einen vernünftigen Kunstrasenplatz." Dieser ist allerdings weiterhin nur in Bau.