Der Erfolg der Kiezkicker und das kleine Stadion lassen den Schwarzmarkt florieren. Den illegalen Weiterverkauf will der Verein nun stoppen.
Hamburg. Der FC St. Pauli platzt aus allen Nähten. Mit dem sportlichen Erfolg ist auch die Nachfrage gestiegen. "Seit Mai haben wir ein großes Problem. Es hat sich ein gut florierender Schwarzmarkt entwickelt - Tendenz steigend. Unser Stadion ist einfach zu klein", klagt St. Paulis Sicherheitschef Sven Brux. Etwa 200 bis 300 Tickets würden pro Heimspiel auf dem Schwarzmarkt verkauft. Dass der Verein den gewinnbringenden Weiterverkauf in seinen AGB's verboten hat, hält die im Internet und um das Stadion herum gewerbsmäßig organisierten Händler nicht ab. Sie verlangen etwa das Vierfache des ursprünglichen Kartenpreises. "Das sind organisierte Banden mit mafiösen Strukturen", weiß Brux.
An Spieltagen wird mit "Suche Karte"-Schildern bei den Fans um ein Ticket geworben, das dann wenige hundert Meter entfernt für ein Vielfaches weiterverkauft wird. Brux ruft die Fans auf, ihre Karte bei der AFM-Tauschbörse im Internet anzubieten oder gemeinsam mit dem Käufer ins Stadion zu gehen. Immerhin: dank detaillierter Recherche konnten bereits 30 Händler identifiziert und mit Stadionverboten, Vereinsausschluss und Kartensperre belegt werden. "Wir wollen diesen Markt stilllegen", so Brux.