Kölns Trainer Soldo steht am Sonntag (17.30 Uhr im Liveticker) unter Erfolgsdruck. Aufsteiger St. Pauli will darauf keine Rücksicht nehmen.

Hamburg. Rund um das Millerntor hält das Warten auf Star-Stürmer Gerald Asamoah an. Der 31 Jahre alte frühere Nationalspieler arbeitet intensiv daran, dass er endlich sein erstes Pflichtspiel für den FC St. Pauli bestreiten kann. Asamoah hatte Ende Juli bei einem Vorbereitungsspiel des Bundesliga-Aufsteigers in Göttingen einen Sehnenteilabriss im Oberschenkel erlitten. „Ich komme jeden Tag vorwärts. Aber man darf es bei dieser Verletzung nicht übertreiben. Es kann sein, dass man dann zurückgeworfen wird“, sagte Asamoah. Voraussichtlich kommt das zweite Auswärtsspiel der Saison am Sonntag beim 1. FC Köln (17.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abenblatt.de) für Asamoah noch zu früh. Es besteht nur eine kleine Chance auf einen Einsatz.

„Mein Ziel ist es eher, dass ich im Spiel gegen den HSV dabei bin“, sagte Asamoah. Das Derby zwischen den beiden Hamburger Vereinen findet am 19. September statt. Während St. Paulis Trainer Holger Stanislawski für das Spiel in Köln im Angriff vermutlich erneut nicht auf Asamoah zurückgreifen kann, hat er für die Position des Torhüters die Qual der Wahl. Da der Ex-Kölner Thomas Kessler seinen Muskelfaserriss auskuriert hat, gibt es derzeit gleich drei einsatzfähige Bewerber um den Posten. Neben Kessler sind dies der Routinier Mathias Hain und Benedikt Pliquett. Hain stand in den ersten beiden Bundesligaspielen, beim SC Freiburg (3:1) und zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim (0:1), zwischen den Pfosten, brach sich dabei aber den kleinen Finger und musste kürzertreten. Pliquett hatte zuvor das DFB-Pokalspiel beim Oberligisten Chemnitzer FC (0:1) bestritten. Kessler hofft nun auf seine Chance: „Es wäre ein Traum für mich, in Köln spielen zu dürfen.“

Bei St. Paulis Gegner 1. FC Köln hat Trainer Zvonimir Soldo nach sieben Gegentreffern in den ersten beiden Bundesliga-Saisonspielen seine Profis zur Ordnung gerufen. „Wir müssen Stabilität rein kriegen. Wenn man sieben Tore kassiert, muss man etwas in diese Richtung machen“, sagte der Kölner Trainer dem „Kicker“ (Donnerstag). Beim 1:3 gegen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern und beim 2:4 als Gast von Werder Bremen zeigte sich die Defensive der Rheinländer sehr anfällig.

Der Druck auf ihn sei „nicht kleiner als letzte Saison. Hier ist das nichts Neues. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, ist das normal.“ Er sei, wie jeder Trainer, von Ergebnissen abhängig. „Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann“, ergänzte Soldo, der von seinen Spielern Konzentration über die gesamten 90 Minuten einer Partie fordert.