St.-Pauli-Trainer über den Auftakt, Zambranos Verspätung und die Zukunft von Hennings. Takyi steht im Kader Ghanas für den Afrika-Cup.

Hamburg. Nein, das Trainingslager habe er nicht inspiziert, ließ André Schubert mit einem Lächeln auf seinem braun gebrannten Gesicht verlauten, dabei wäre es St. Paulis akribischem Chefcoach durchaus zuzutrauen, dass er seinen Winterurlaub zur Vorbereitung auf den am Montag im spanischen Oliva beginnenden achttägigen Feinschliff verwendet. Wo er sich aufgehalten habe, hielt er zwar hartnäckig unter Verschluss, aber dass die erste 14-tägige Auszeit seit Jahren jede Menge Sonne und Erholung mit sich gebracht hatte, bedurfte keiner weiteren Erklärung.

Gute Laune und Ausgeglichenheit, die von den ersten drei Trainingstagen nicht beeinträchtigt wurden. "Natürlich hätte ich es auch noch zwei Wochen länger aushalten können, aber ich fühle mich wirklich sehr gut erholt, um voller Kraft die kommenden Aufgaben anzugehen", so Schubert, der bei seinen Spielern ähnliche Voraussetzungen erkannt hat: "Die Jungs haben ihr Programm in der Pause absolviert. Alle Uhren sind ausgelesen worden, wir sind zufrieden. Sie sind sehr engagiert." Ein guter erster Eindruck von Trainer wie Mannschaft, und so warnt Schubert früh vor Zufriedenheit: "Verbessern kannst und musst du dich immer. Ich erwarte von allen Spielern mehr. Das gilt auch für uns, Trainerstab und Verein. Stand heute haben wir nichts. Als Vierter bekommst du nichts."

St. Paulis Pliquett fühlt sich fit wie noch nie

Die Tabellensituation gibt das Motto für die kommenden Monate vor: angreifen. Und das mit fast allen Kräften, lediglich Torhüter Philipp Tschauner fällt mit seiner Schulterverletzung noch länger aus, und Charles Takyi wurde gestern in das endgültige Aufgebot Ghanas für den Afrika-Cup vom 21. Januar bis 12. Februar berufen. "Ansonsten werden wir mit dem aktuellen Personal ins Trainingslager gehen", so Schubert. Allein Angreifer Rouwen Hennings, für den laut Schubert "ein bis zwei Anfragen für ein Leihgeschäft" vorliegen, könnte die Hamburger noch verlassen, Neuzugänge seien ohnehin nicht geplant, nachdem gestern auch Innenverteidiger Carlos Zambrano mit zweitägiger Verspätung das Training aufnahm. Den Peruaner erwartet nach dem aus persönlichen Gründen verlängerten Heimaturlaub eine Strafe. "Es wird nichts Dramatisches, aber wir können das nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen", findet Schubert, "vielleicht etwas für die Mannschaft." Für die gibt es ab Montag in jedem Fall acht Tage Oliva - dann auch mit Schubert.