Hamburg. Die Bundesliga freut sich, der FC St. Pauli ist wieder da. Eine Rückkehr, die anders als bei den vorangegangenen vier Aufstiegen mit spielerischen Qualitäten vollzogen wurde. Kunst statt Kampf. Es ist ein Triumph mit Glanz und Gloria. "Diese Mannschaft beeindruckt durch ihre fußballerische Klasse. Und sie hat ein starkes Kollektiv. Einzelne Spieler herauszuheben fällt mir schwer", sagt Klublegende Harald Stender und erkennt Parallelen zu seiner aktiven Zeit: "Wir haben damals auch mit unserer Art zu spielen für Furore gesorgt. Selbst in Berlin waren die Leute von uns begeistert."

Am 18. Juli 1948 spielten Stender und St. Pauli in der Hauptstadt ihr Viertelfinale zur deutschen Meisterschaft. Berlins Meister Union Oberschöneweide wurde mit 7:0 abgefertigt. Der 85-Jährige ist der letzte noch lebende Spieler der so genannten "Wunderelf", die nach dem Zweiten Weltkrieg die wahrscheinlich beste Mannschaft bildete, die St. Pauli bis heute jemals gehabt hat. Der große Triumph blieb dem rechten Läufer, der 356 Pflichtspiele für St. Pauli absolvierte und nie für einen anderen Verein auflief, allerdings verwehrt. Im Halbfinale von Mannheim schieden die spielstarken Hamburger etwas unglücklich und erst nach Verlängerung mit 2:3 gegen den 1. FC Nürnberg aus.

"Eine schöne Zeit war das, aber lang ist es her", denkt Stender gern zurück. Er hat die gesamte Entwicklung des Klubs begleitet, spielte noch bis in die Neunziger für die Alte Herren seines Vereins und lobt nun seine Erben: "Diese Mannschaft macht mich glücklich. Ich freue mich einfach riesig."