Hamburg. Männer können angeblich nicht zwei Dinge gleichzeitig tun. Freunde des FC St. Pauli sollten daher hoffen, dass Helmut Schulte eine Ausnahme ist. Der Sportchef musste nämlich zuletzt nicht nur für den Erfolgsfall Aufstieg in die Erste Liga, sondern auch für einen möglichen Verbleib in der Zweitklassigkeit planen. Erst seit Sonntag kann sich auch der 52-Jährige endgültig auf die bevorzugte erste Variante konzentrieren. Jetzt gilt es, entsprechende Transfers zu tätigen, Verträge zu verlängern. "In acht Wochen sollte die Mannschaft für die kommende Saison stehen", steckt sich Schulte einen klaren zeitlichen Rahmen.
Verstärkt werden sollen nach Abendblatt-Informationen vor allem die (Innen-)Verteidigung und der Angriff. Anders als 2001, beim letzten Aufstieg in die Eliteklasse des deutschen Fußballs, wird es aber nur punktuelle Veränderungen am Kader geben. Drei bis vier Neuverpflichtungen sind geplant. Mögliche Namen wurden zuletzt bereits zahlreich genannt. So wie der des österreichischen Nationalstürmers Martin Harnik (22). Den gebürtigen Hamburger, der zuletzt von Werder Bremen an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war, möchte St. Pauli schon seit längerer Zeit gerne verpflichten, doch nun soll er laut "Stuttgarter Zeitung" vor der Einigung mit dem VfB Stuttgart stehen. Erst am vergangenen Wochenende hatte dieser die Verlängerung des Kontrakts mit dem deutschen Nationalstürmer Cacau bekannt gegeben.
St. Pauli will mit einem auf 39 Millionen Euro verdoppelten Gesamtetat in die Bundesligasaison gehen. Einige Spieler des aktuellen Kaders hoffen noch, dass darin auch ihr künftiges Gehalt eingerechnet ist. Torhüter Patrik Borger (31), die Verteidiger Andreas Biermann (29), Florian Lechner (29) und Davidson Drobo-Ampem (22), die Mittelfeldspieler Timo Schultz (32) und Jonathan Bourgault (21) sowie Stürmer Morike Sako (28) sind noch ohne neuen Kontrakt. Einfluss auf einige Personalien dürfte auch das Abschneiden der "Zweiten" haben, die in der Regionalliga Nord gegen den Abstieg kämpft. Definitiv nicht verlängert werden bislang nur die auslaufenden Verträge der dauerverletzten Thomas Meggle und Marc Gouiffe à Goufan.
Mathias Hain hat sich beim Zusammenprall mit dem Fürther Stephan Fürstner einer Fraktur der Kieferhöhle und eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen. Dem 37 Jahre alten Torwart wird nun eine Mini-Platte zur Stabilisierung der Kieferhöhle eingesetzt. Bis die Fraktur verheilt ist, wird es sechs Wochen dauern. "Er wird keine Folgeschäden davon tragen", sagte Mannschaftsarzt Dr. Carsten Lütten.