Hamburg. Die Frauen-Bundesliga wird künftig aufgestockt. Dies hat Auswirkungen auf die Aufstiegsregelung in der kommenden Spielzeit.

Die Fußball-Bundesliga der Frauen wird bereits zur übernächsten Saison von zwölf auf 14 Teams aufgestockt. Das beschloss der Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Sonntag auf Empfehlung der zuständigen beiden Ausschüsse. Die kommende Spielzeit dient im Übergang zur Qualifikation. Demnach wird es nur einen statt zwei Absteiger aus dem Oberhaus geben, aus der 2. Bundesliga steigen die drei bestplatzierten Vereine direkt auf.

„Ein breiterer Wettbewerb und mehr Sichtbarkeit für alle Teams werden den Fokus weiter auf die Liga richten“, sagte DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch. Holger Blask, Geschäftsführer der DFB GmbH, verwies im Zuge der Professionalisierung auf das Wachstum der vergangenen Jahre: „Immer mehr Lizenzvereine erkennen den Wert und das Potenzial des Sports und investieren entsprechend.“

HSV-Frauen hatten den Aufstieg in der abgelaufenen Saison verpasst

Die neue Regelung hat auch Auswirkungen auf die HSV-Frauen, die den Aufstieg in der vergangenen Saison noch als Tabellenvierte verpasst hatten. In der Winterpause hatte das junge Team von Trainer Marwin Bolz die Liga als Aufsteiger noch angeführt, hatte dann in der Rückrunde aber Probleme, weiter konstant zu punkten.

„Wir haben eine richtig gute erste Zweitliga-Saison gespielt und bewiesen, dass wir auch in dieser Klasse in der Lage sind, unseren Spielstil durchzuziehen. Auch wenn am Ende sicherlich noch mehr drin gewesen wäre, sind wir sehr glücklich über die Saison. Dass wir bereits im ersten Jahr so eine gute Rolle spielen würden, hatten wir uns gewünscht, in dieser Form aber nicht unbedingt erwartet“, hatte Bolz zuletzt resümiert.

Aufstockung der Liga sorgt auch für Kritik

Der DFB hat bereits für Sonderfälle vorgesorgt. Sollten weniger als drei der vier besten Zweitligisten aufsteigen, steigt kein Bundesligist ab. Dies tritt ein, wenn sportlich qualifizierte Vereine beispielsweise aus finanziellen Gründen nicht erstklassig spielen können oder wollen.

Die zeitnahe Aufstockung war laut DFB ein Wunsch der Mehrheit der Clubs, Einigkeit herrschte aber nicht. Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter bei der TSG 1899 Hoffenheim, sprach etwa von einem „immens wichtigen Schritt“, eine weitere Aufstockung sei mittelfristig das Ziel.

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Skeptisch hatte sich zuletzt unter anderem Ralf Kellermann vom DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg geäußert. „Aus Sicht der Vereine, die international spielen, soll mir mal einer zeigen in dem aktuellen Rahmenterminkalender, wo man vier weitere Spieltage hinpacken soll“, sagte der VfL-Direktor Frauenfußball. Auch der DFB hatte ursprünglich eine spätere Vergrößerung anvisiert.