Hamburg. Der ehemalige Mittelfeldspieler bezeichnet die deutsche Berichterstattung als „einseitig“. Was er sich stattdessen wünscht.

Der frühere HSV-Profi Aaron Hunt hat die Berichterstattung deutscher Medien über den Nahost-Konflikt kritisiert. „Dies ist weder ein Post pro Palästina noch pro Israel! Es brennt mir aber einfach auf der Seele, mich der einseitigen Berichterstattung der deutschen Medien zu widersetzen!“, schrieb der 37-Jährige bei Instagram.

„Ich weiß, dass dieser Post den Medien und dem einen oder anderen Menschen nicht gefallen wird, aber die Menschen, die mich wirklich kennen, wissen, dass mir das egal ist! Ich bin ein Mensch, für den Gerechtigkeit ein Prinzip und Loyalität eine Selbstverständlichkeit ist! Ich habe selber zwei Söhne und diese Bilder, die aus Gaza und Israel kommen, brechen mir das Herz! Ich wünsche mir aber, dass diese einseitige Berichterstattung der deutschen Medien pro Israel aufhört!“, teilte Hunt mit.

Der frühere Mittelfeldspieler wünsche sich im Sinne der Demokratie, dass Demonstrationen beider Lager erlaubt werden, sofern diese „friedlich verlaufen“. Damit stellt Hunt, dessen Frau Semra Muslimin ist, mutmaßlich das pauschale Verbot pro-palästinensischer Demos infrage.

Ex-HSV-Profi Hunt fordert Menschlichkeit

Es ist eine Ansicht, die der frühere Fußballer nicht allein vertritt. Auch die Grüne Jugend Hamburg, die nach den Gräueltaten der radikal-islamischen Hamas solidarisch an der Seite Israels steht, äußerte sich an diesem Montag ähnlich.

Antisemitismus und Volksverhetzung dürften keinesfalls geduldet und Juden in der Hansestadt müssten geschützt werden, betonten die Landessprecher der Grünen, Berkay Gür und Hanna Belgardt. Dennoch müsse die Versammlungsbehörde in der aktuellen Situation im Einzelfall prüfen und abwägen, ob Demonstrationen stattfinden dürfen oder nicht, sagte Gür. Es gelte, eine Spaltung der Stadtgesellschaft zu verhindern.

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„Es ist an der Zeit, Menschlichkeit zu zeigen, egal, welchem Glauben man angehört“, schreibt Hunt, der durch die mediale Berichterstattung den Eindruck gewinne, die soziale Spaltung zwischen Moslems und „dem Rest der Welt“ werde gefördert.

Nahost-Konflikt: Israels Bodenoffensive erwartet

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach Regierungsangaben etwa 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten mehr als 200 Menschen als Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger.

Als Reaktion auf den Überfall riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Für eine angekündigte Bodenoffensive wurden bereits zehntausende israelische Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen zusammengezogen. Seit Beginn der israelischen Angriffe wurden nach Angaben der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mindestens 5087 Menschen getötet und mehr als 15.000 Menschen verletzt.