Berlin/Hamburg/München. Jérôme Boateng denkt noch lange nicht an ein Karriereende. Schlagzeilen hatte er zuletzt aber eher abseits des Platzes gemacht.
Ex-Weltmeister Jérôme Boateng will eine mögliche Rückkehr zum HSV nicht ausschließen. Der mittlerweile 34 Jahre alte Abwehrspieler sagte dem Bezahlsender Sky: „Ich denke noch lange nicht an ein Karriereende, will im Sommer nochmal topfit angreifen und habe nur schöne Erinnerungen an den Hamburger SV. Dieser Verein mit diesen Fans und dieser schönen Stadt gehört in die erste Liga. Ich hoffe, dass der HSV aufsteigt.“
Jérôme Boateng war im Sommer 2007 von Hertha BSC zum Hamburger SV gewechselt, dort hatte er drei Jahre gespielt, ehe er nach einer Saison bei Manchester City beim FC Bayern München gelandet war.
HSV: Jérôme Boateng zu möglicher Rückkehr nach Hamburg
Im September 2021 wechselte er vom deutschen Rekordmeister zu Olympique Lyon in die Ligue 1. Bei den Südfranzosen spielt der 76-malige Nationalspieler, der 2014 zur WM-Mannschaft gehörte, aber keine Rolle mehr. Sein Vertrag endet nach dieser Saison.
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„Ich habe mitbekommen, dass sich viele Fans meine Rückkehr zum HSV wünschen. Das freut mich sehr, und ich kann nur sagen, dass ich nichts ausschließe“, sagte Jérôme Boateng zu einer möglichen Rückkehr zu seinem hanseatischen Ex-Club.
Jérôme Boateng: Verfahren wegen Körperverletzung der Ex-Freundin geht weiter
In jüngster Vergangenheit hatte Boateng eher abseits des Fußballplatzes Schlagzeilen gemacht: Das Gericht hatte den 34-Jährigen im Herbst 2022 wegen Attacken auf seine Ex-Freundin in einem gemeinsamen Karibik-Urlaub zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10 000 Euro - insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, wäre der Fußball-Weltmeister von 2014 – anders als nach dem erstinstanzlichen Urteil des Amtsgerichts aus dem Jahr 2021 – wegen Körperverletzung vorbestraft.
„Für uns ist der Sachverhalt mehr als nachgewiesen“, hatte Richter Andreas Forstner in der Urteilsbegründung gesagt. Boatengs Verteidiger hatten dagegen einen Freispruch für den 34 Jahre alten Fußballprofi beantragt. Sie gingen davon aus, dass seine Ex-Freundin die Vorwürfe „im Kampf um die Kinder“ erfunden und „instrumentalisiert“ habe.
Auch Boatengs frühere Lebensgefährtin, die in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt, legte Revision ein und hat diese nach Angaben eines Gerichtssprechers auch schon begründet. Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr ebenfalls Revision eingelegt.
Jérôme Boateng: Es könnte sogar zu einer neuen Hauptverhandlung kommen
Das Bayerische Oberste Landesgericht muss nun darüber entscheiden, ob es in dem Urteil gegen Boateng möglicherweise Rechtsfehler gegeben hat. Weil in diesem Fall auch die Staatsanwaltschaft, die eine härtere Strafe für Boateng gefordert hatte, Rechtsmittel eingelegt hat, käme es dort zu einer weiteren Hauptverhandlung, in der es allerdings keine neue Beweisaufnahme mehr geben wird, weil dabei nur Rechtsfragen erörtert werden.
Erst danach würde das Bayerische Oberste Landesgericht über die Revision entscheiden und könnte das Verfahren – sollte das Urteil aufgehoben werden – an eine andere Kammer des Landgerichts zurückverweisen.