Sotogrande. Der ehemalige Bundesligaprofi von Nürnberg und Schalke steht seit Sommer beim MLS-Club Vancouver Whitecaps unter Vertrag.
Vor zweieinhalb Monaten erhielt Alessandro Schöpf eine Nachricht vom ehemaligen HSV-Kapitän Tim Leibold. Die beiden Profis hatten sich in der Saison 2015/16 beim 1. FC Nürnberg kennengelernt, blieben seitdem in Kontakt. „Er hat mich gefragt, wie ich es in Vancouver und der MLS finde“, erzählt Schöpf (28), als ihn das Abendblatt am Telefon erreicht. Nachdem Schöpf im vergangenen Sommer mit Arminia Bielefeld aus der Bundesliga abgestiegen war, hatte er sich den Vancouver Whitecaps in der Major League Soccer angeschlossen.
Schöpf warnt Ex-HSV-Profi Leibold vor ungewohnter Stadion-Atmosphäre
„Wenn man im europäischen Fußball-Business noch mal richtig angreifen will, ist es nicht der richtige Schritt, in die MLS zu gehen“, stellt der österreichische Mittelfeldspieler klar. Auch die Atmosphäre in den Stadien – bei den Whitecaps kommen in der Regel zwischen 10.000 und 12.000 Fans – sei nicht wie in Deutschland.
„Taktisch und technisch kann man das nicht mit der Bundesliga vergleichen. Im Vergleich mit Deutschland befinden sich die Clubs auf mittlerem Zweitliganiveau“, sagt Schöpf, der Leibold dennoch einen Wechsel empfehlen konnte: „Wenn man den deutschen Fußball schon lange kennt und einen Tapetenwechsel braucht, ist das eine attraktive Liga.“
HSV testet in Spanien gegen die Vancouver Whitecaps
Mit den Whitecaps befindet sich Schöpf zurzeit im Trainingslager im spanischen Marbella, rund 45 Autominuten vom HSV-Trainingslagerort Sotogrande entfernt. Am Mittwoch (15 Uhr) tragen beide Clubs ein Testspiel aus – ohne Linksverteidiger Leibold, der beim MLS-Team Sporting Kansas City einen Vertrag bis 2025 (inklusive Option bis 2026) unterschrieb.
„Gerade nach so einer schweren Verletzung wie einem Kreuzbandriss ist Spielpraxis wichtig. Beim HSV war Leibe nur noch Back-Up“, weiß Schöpf und ergänzt: „Die MLS kann für ihn ein sehr guter Schritt sein. Wenn er gut spielt, wird das auch wieder in Deutschland registriert.“
Warum für Schöpf ein Wechsel zum HSV scheiterte
Schöpf, der in Vancouver mit Frau Julia und dem Ende September zur Welt gekommenen Sohn Romeo Luan glücklich ist, wäre in den vergangenen beiden Sommern beinahe auch beim HSV gelandet. „Der HSV war immer mal wieder ein Thema bei mir. Konkret habe ich aber mit keinen Verantwortlichen gesprochen“, sagt er.
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Letztendlich verpflichteten die Hamburger Laszlo Bénes für das zentrale Mittelfeld. „Er ist noch ein bisschen jünger als ich. Vielleicht war das für den HSV dann der attraktivere Spieler“, sagt Schöpf.