Hamburg. Das Netzwerk Erinnerungsarbeit wurde für seine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – und Gegenwart – des Clubs gewürdigt.
Natürlich ist das nur ein Zufall: Am Tag, an dem der HSV vom Deutschen Fußball-Bund unter anderem wegen eines homophoben Banners eine Strafe von fast 100.000 Euro aufgebrummt bekommt, wird deutlich, dass dieser Verein auch ganz andere Fans hat. Nur ein paar Stunden später an diesem Freitag hat der DFB bekannt gegeben, dass das Netzwerk Erinnerungsarbeit (NetzE) des HSV bei der Verleihung des renommierten Julius-Hirsch-Preises als dritter Preisträger ausgezeichnet wird.
„Seit 2016 wird hier die NS-Geschichte im Zusammenhang mit dem HSV aufgearbeitet und sich kritisch mit dem Thema Diskriminierung im Verein und seiner Fanszene auseinandergesetzt“, heißt es in der Begründung. Neben Besuchen in KZ-Gedenkstätten, Stadtteilrundgängen und Stolperstein-Aktionen habe der Jury insbesondere die von NetzE konzipierte Ausstellung „Ins rechte Licht gerückt“ imponiert.
HSV: Netzwerk Erinnerungsarbeit arbeitet NS-Vergangenheit auf
Das NetzE ist nach eigenen Angaben ein „Zusammenschluss von HSVer*innen mit dem Ziel, Erinnerungsarbeit, NS-Aufarbeitung und Projekte gegen Diskriminierung voranzubringen“.
Den ersten Platz belegte Kreisligist SV Blau-Weiß Grana. Der Verein aus einem Ortsteil der Gemeinde Kretzschau bei Zeitz im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) werde damit für sein „Engagement für geflüchtete Menschen“ gewürdigt, heißt es in der Mitteilung. In der ersten Mannschaft des Kreisligisten sind Spieler aus zwölf Nationen vertreten. Überregional bekannt wurde der Verein auch durch die vierteilige MDR-Dokumentation „They call us Ausländerteam“.
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Der zweite Platz geht an den Dachverband Lernort Stadion e. V. Die Preisverleihung findet am 7. November im Lichthof des Albertinums in Dresden statt. Seit 2005 ehrt der DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis Vereine, Institutionen und Einzelpersonen, die sich gegen Antisemitismus und Diskriminierung einsetzen.