Hamburg. Vier HSV-Profis waren für ihre Nationalmannschaften im Einsatz. Nicht alle kehren mit Erfolgserlebnissen zurück.
Es waren nur gute zehn Minuten, aber Ransford-Yeboah Königsdörffer reichten sie, um einen Traum wahr werden zu lassen: Der HSV-Angreifer darf sich seit Dienstagabend A-Nationalspieler nennen. In der 82. Minute des Freundschaftsspiels gegen Nicaragua (1:0) wechselte ihn Ghanas Trainer Otto Addo für den Siegtorschützen Fatawu Issahaku ein.
„Wir freuen uns, dass er diese Minuten bekommen hat“, sagte HSV-Trainer Tim Walter am Mittwoch: „Er stand mit großen Spielern zusammen auf dem Platz. Die Euphorie kann er gern nach Hamburg mitbringen.“
Am insgesamt enttäuschenden Gesamteindruck der „Black Stars“ in Lorca (Spanien) vermochte der Neu-Hamburger zwar nichts mehr zu ändern – überzeugen konnte einzig der frühere St.-Pauli-Profi Daniel-Kofi Kyereh vom SC Freiburg. Königsdörffers Debüt nährte aber seine Hoffnung, für die WM im November/Dezember in Katar nominiert zu werden. Noch am Freitag hatte ihn Addo bei der 0:3-Niederlage gegen Brasilien nicht einmal in den Kader berufen.
HSV-Profi Benes erlebt Rückschläge, Vuskovic jubelt
Königsdörffer (21) war einer von vier HSV-Profis, die in der vergangenen Woche auf Länderspielreise waren. Laszlo Benes (25) hätte sich sein Comeback in der slowakischen A-Nationalmannschaft sicher anders vorgestellt. Dass die den Aufstieg in die Nations League B verpassen würde, war zu erwarten – aber nicht, wie. Gegen Aserbaidschan gab es eine 1:2-Heimniederlage, Benes wurde in der 83. Minute ausgewechselt. Beim 1:1 gegen Absteiger Weißrussland, bei dem Hamburgs Mittelfeldspieler weitere 74 Minuten Spielzeit bekam, reichten den Slowaken dann selbst 84 Prozent Ballbesitz nicht zum Sieg. Die Slowakei schloss die Gruppe C mit nur sieben Punkten als Tabellendritter ab, den Aufstieg sicherte sich Kasachstan.
Deutlich besser war die Stimmung bei Mario Vuskovic, wie Walter am Mittwoch bezeugen konnte: „Er ging mit einem Lachen durch die Kabine.“ Der HSV-Innenverteidiger hatte sich am Vorabend mit der kroatischen U21 für die Europameisterschaft 2023 in Rumänien und Georgien qualifiziert. Im Play-off-Rückspiel setzten sich die Kroaten in Dänemark mit 5:4 im Elfmeterschießen durch, in dem Vuskovic als erster Schütze seiner Mannschaft traf.
In der regulären Spielzeit hatten die Dänen die 1:2-Niederlage vom Hinspiel wettgemacht. Der eingewechselte St.-Pauli-Stürmer Igor Matanovic hatte die Kroaten dabei mit seinem Anschlusstreffer in die Verlängerung gerettet, die dann torlos blieb. Dass Matanovic im Elfmeterschießen am Pfosten scheiterte, blieb folgenlos, weil zwei Dänen verschossen. Vuskovic spielte in beiden Partien durch.
HSV-Neuzugang Mikelbrencis debütiert in Frankreichs U19
Weniger gut lief es für William Mikelbrencis mit der französischen U19 beim Nationenturnier in Serbien. Im Auftaktspiel gegen Portugal debütierte der neue HSV-Rechtsverteidiger zwar in der Startformation, konnte die 0:2-Niederlage gegen den späteren Turniersieger aber nicht verhindern. Den 2:0-Sieg gegen Finnland erlebte Mikelbrencis (18) dann nur auf der Bank. Bei der abschließenden 1:3-Niederlage gegen Gastgeber Serbien wurde er dann in der 57. Minute eingewechselt.
Mikelbrencis verpasste somit ein direktes Aufeinandertreffen mit Jesse Kilo. Der finnische Mittelfeldspieler aus der A-Jugend des HSV wurde gegen die Franzosen in der 65. Minute eingewechselt. Zuvor war ihm bei seinem Debüt in der finnischen U19 gegen Serbien (1:3) der Führungstreffer gelungen.
In der 62. Minute wurde Kilo ausgewechselt. Gegen Portugal durfte er dann durchspielen, allerdings endete auch das dritte Turnierspiel für Finnlands Nachwuchs mit einer Niederlage (1:2).
HSV-II-Stürmer Beleme mit Burkina Fasos U23 erfolgreich
HSV-II-Stürmer Daouda Beleme zog derweil mit der U-23-Auswahl von Burkina Faso in die zweite Runde der Afrika-Cup-Qualifikation ein. Gegen Gambia hieß es nach Hinspiel (in Benin) und Rückspiel (in Marokko) 3:3, die Auswärtstorregelung entschied letztlich zugunsten der Burkiner. Beleme (21) stand in beiden Partien in der Startelf, ein Tor gelang ihm allerdings nicht. Die U-23-Afrikameisterschaft wird im Juni kommenden Jahres in Marokko ausgetragen.
Arlind Rexhepi vom HSV II bestritt mit der kosovarischen U21 im Rahmen eines Trainingslagers in Antalya Testspiele gegen Grönland (1:0) und den türkischen Club Dösemealti (4:0).