Hamburg. Torhüter Heuer Fernandes hielt mit spektakulären Paraden seinen Kasten sauber. Muheim konnte nicht Werbung in eigener Sache betreiben.

Es bleibt dabei: Der Karlsruher SC kann in der Zweiten Liga nicht gegen den HSV gewinnen. Und der HSV kann auch wieder zu Hause gewinnen. Wie schon vor vier Wochen gegen Heidenheim siegen die Hamburger gegen den KSC mit 1:0 und sind jetzt Tabellenzweiter – weil die Nummer eins wieder eine eins war und ein Niederländer sich einen anderen Niederländer zum Vorbild nahm. Die Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Als seine Kollegen zur Primetime noch schliefen, war der Torwart hellwach. Rettete gegen Schleusener (12.) und später gegen Wanitzek (57.). Schon sein fünftes Zu-Null-Spiel in der siebten Partie.

Heyer: Brachte einen Schuss Rustikalität in die Elf der Schönspieler. Wirkte aber auch selbst ab und an etwas hölzern.

Vuskovic: Die Kroaten-Kante war zwischenzeitlich nur von Mitspieler Muheim zu stoppen.

Schonlau: Trug seinen Teil dazu bei, dass die beste Abwehr der Liga ihren Status behält.

Muheim: Erhielt wieder den Vorzug vor Leibold, sammelte aber nicht allzu viele Argumente, um diesen Platz dauerhaft zu behalten.

Meffert: Erlaubte sich gegen seinen Ex-Club die Dreistigkeit, tatsächlich vier Fehlpässe zu spielen – Ironie off. Sein Schnittstellenpass auf Jatta hätte einen Scorerpunkt verdient gehabt.

Reis: „Reis, Reis, Baby“ schrieb der HSV nach seinem Arjen-Robben-Gedächtnis-Solo zum 1:0. Das hatte sich der Niederländer wohl von seinem berühmten Landsmann abgeschaut. Auch nach seinem Tor bärenstark.

Kittel (bis 76.): Das wahrscheinlich feinste Füßchen der Liga war an diesem Abend irgendwie etwas falsch eingestellt.

Bénes (ab 76.): Wollte unbedingt einen Elfmeter, bekam ihn auch – und nach Videoüberprüfung dann zu Recht nicht mehr.

HSV-Einzelkritik: Warum man Jatta lieben muss

Jatta (bis 90.): Keine Szene beschreibt sein fußballerisches Profil so gut wie seine vergebene Chance in der 31. Minute. Der Gambier flog Jatta-like an Gersbeck vorbei und lupfte dann ebenso Jatta-like weit am leeren Tor vorbei. Wiederholte die Aktion später in einer etwas anderen Art. Als Fan muss man ihn trotzdem liebhaben – weil er nie aufgibt und plötzlich wieder Traumpässe aus dem Fußgelenk zaubert.

David (ab 90.): Sammelt von Woche zu Woche Minütchen – und Siegprämien.

Glatzel: Der HSV kann auch ohne seine Tore gewinnen. Dabei wäre der eine oder andere Treffer definitiv drin gewesen.

Dompé (bis 90.+3): Der Franzose dribbelte unermüdlich mit Tempo auf seine Gegner zu. Auch wenn nicht alles klappte: Genau diese Aktionen braucht der HSV.

Bilbija (90.+3): Kam noch rechtzeitig zur Feier.