Hamburg. 107-mal fackelten Fans des HSV Pyrotechnik in der Relegation ab, ergaben die Ermittlungen. Eine weitere Rechnung wird noch folgen.
Am Mittwoch erhielt der HSV einmal mehr Post vom DFB. Wie schon häufiger in den vergangenen Wochen teilte der Deutsche Fußball-Bund den Hamburgern darin eine Pyro-bedingte Geldstrafe wegen des Fehlverhaltens seiner Fans mit.
Denn wie der DFB ermittelte, brannten einige HSV-Anhänger insgesamt 107 pyrotechnische Gegenstände beim Relegationshinspiel am 19. Mai in Berlin bei Hertha BSC (1:0) ab. Deshalb sollen die Hamburger nun 64.200 Euro zahlen. Eine harte Strafe für den beim Verband als Wiederholungstäter geltenden HSV.
Von der Summe kann der Club bis zu 21.400 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2022 nachzuweisen wäre, heißt es in dem Urteil, dem der HSV noch nicht zugestimmt hat.
DFB-Pyro-Strafe für HSV noch glimpflich?
In dem Urteil von Richter Stephan Oberholz wird deutlich, dass die Strafe sogar noch höher hätte ausfallen können. Doch es mangelte letztlich an Beweisen. „Die – von der HSV Fußball AG – bestrittene Herkunft eines in der 45. Spielminute in Richtung Spielfeld geworfenen Rauchkörpers konnte im schriftlichen summarischen Verfahren nicht aufgeklärt werden“, schreibt Oberholz.
Sollte der HSV von seinem Recht, binnen 24 Stunden Einspruch zu erheben, nicht Gebrauch machen, würde sich die Summe an Geldstrafen der Saison 2021/22 wegen des Zündelns von Pyrotechnik auf 212.725 Euro erhöhen. Höhere Geldstrafen unter allen Zweitligisten sammelte lediglich Absteiger Dynamo Dresden (378.750 Euro), der gerade erst mit einer Rechnung von 300.000 Euro wegen diverser Fan-Ausschreitungen belegt worden war. Damit lösten die Sachsen den HSV in der inoffiziellen Strafentabelle als Randalemeister ab.
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HSV-Pyro: Eine Rechnung kommt noch
Erst Ende Juni hatte der DFB den Hanseaten eine Geldstrafe von 107.525 Euro wegen der Pyro-Vorfälle beim Auswärtsspiel in Kiel aufgebrummt.
Eine weitere Rechnung erwartet den HSV für das Relegationsrückspiel gegen die Hertha (0:2), als seitens der Hamburger Zuschauer ebenfalls bengalische Feuer abgebrannt wurden. Danach steht erst einmal ein Kassensturz an.