Hamburg. Beim 2:1-Sieg gegen Hannover 96 können einige HSV-Spieler überzeugen, aber nicht alle. Die Mannschaft in der Einzelkritik.
Es war genau 15.30 Uhr, als sich die Sieger des HSV auf eine Bundesliga-würdige Ehrenrunde im Volkspark machten. 2:1 hatten die Hamburger am vorletzten Spieltag gegen Hannover 96 gewonnen – und sind damit sogar für den Moment auf den zweiten Tabellenplatz gesprungen. Alle Hamburger in der erstklassigen Einzelkritik.
Heuer Fernandes: Schön, dass an diesem Sonnabend erstmals in einem Ligaspiel in dieser Saison 57.000 Zuschauer sehen konnten, was für ein großartiger Torhüter der Deutschportugiese ist. Relegations- und erstligareif.
Heyer: Muss an seiner Erstligareife noch arbeiten. Wahrscheinlich hat er ja in dieser Saison noch drei Spiele dafür Zeit.
Vuskovic: Hat wohl von allen HSVern das größte Bundesliga-Potenzial, was in der Partie gegen Hannover aber viel zu selten aufblitze. Ließ sich von seinen nervösen Nebenmännern viel zu stark anstecken.
Schonlau: Erwischte ausgerechnet am Festtag einen rabenschwarzen Tag. Besonders besorgniserregend: seine zweitklassigen Dino-Hermann-Laufduelle.
Vagnoman (bis 80.): Zunächst sehr nervös, fing sich aber. Humpelte zehn Minuten vor dem Schluss so zerknittert vom Platz, dass man sich ernsthafte Sorgen um eine mögliche Relegation machen muss.
Gyamerah (ab 80.): Durfte ausgerechnet gegen 96 noch einmal ein paar HSV-Zweitliga-Minuten sammeln, nachdem ihn Hannover vor der Saison verpflichten wollte. Erstaunlich: Obwohl auch sein Vertrag ausläuft, wurde er – anders als Wintzheimer und Alidou – nicht offiziell verabschiedet.
HSV-König Glatzel – von Kittel muss mehr kommen
Meffert: Wenn man es positiv formuliert, würde man wohl sagen, dass er es viel, viel besser kann. Und trotzdem: Hätte sich die Relegation verdient.
Reis: Das Experiment Bundesliga kann gerne kommen.
Suhonen (bis 74.): Ein erstklassiger Spaßmacher. Erläuft, erkämpft und erdribbelt sich immer mehr den Status Publikumsliebling.
Alidou (ab 74.): Wurde vor dem Spiel mit einem Geschenk offiziell in Richtung Frankfurt verabschiedet und ist damit der einzige Hamburger, der schon jetzt weiß, dass er nächste Saison in der Ersten Liga spielen darf. Wenn er denn darf … Vergab zum Abschied eine 1000-prozentige Torchance.
HSV kämpft Hannover nieder und träumt von der Bundesliga
Jatta: Streichelte zweimal den Ball so liebevoll auf Glatzel, dass man ihn nach diesem Spiel am liebsten direkt mit der Bundesliga beschenken würde.
Glatzel: King Robert I von Hamburg. Ist dabei, eine bärenstarke Saison mit nun schon 21 Saisontreffern zu krönen. Ein echter Aufsteiger.
Kittel (bis 68.): Wenn er sich seinen Traum von einer Rückkehr in die Bundeliga wirklich noch erfüllen will, dann muss von ihm einfach mehr kommen.
Kaufmann (ab 68.): Sorgte für frischen Wind, den der HSV auch kommende Woche an der Ostsee in Rostock brauchen wird.