Hamburg. HSV-Idol kurz vor seinem 85. Geburtstag weiter von gesundheitlichen Problemen geplagt. Hartwig: „Uwe Seeler ist die Seele des HSV.“
Der Termin war eigentlich dick in seinem Kalender eingetragen, um das Werk selbst begutachten zu können. Der Norddeutsche Rundfunk hatte zur Matinee ins Rolf-Liebermann-Studio eingeladen, um den 45-minütigen Film „Uwe Seeler – Einer von uns. Die Fußball-Legende wird 85“ (NDR, Mi, 21 Uhr) vorab zu präsentieren.
Doch kurzfristig musste Uwe Seeler passen und schickte nur gemeinsam mit seiner Frau Ilka eine Video-Grußbotschaft. Die Veranstaltung wäre eine zu große Anstrengung für „Uns Uwe“ gewesen, der am 5. November seinen 85. Geburtstag feiert.
Uwe Seeler verletzt sich durch Scherben schwer
Es ist nicht zu übersehen: Das Alter setzt der HSV-Legende zunehmend zu. Im vergangenen Jahr zog er sich zu Hause bei einem Sturz einen Schenkelhalsbruch zu und musste eine künstliche Hüfte eingesetzt bekommen. Gut zu Fuß war er schon vorher nicht mehr gewesen, bedingt unter anderem auch durch die Folgen seines (unverschuldeten) Autounfalls 2010. Auf dem rechten Ohr hört Seeler seitdem nichts mehr und klagt über Gleichgewichtsprobleme.
Diese führten auch im September zu einem erneuten Sturz im Eigenheim in Norderstedt, als er über eine Treppenstufe stolperte und sich in den Scherben eines Kaffeeservices Schnittverletzungen im Gesicht zuzog.
Seeler feiert Geburtstag nur im engsten Kreis
Doch wie früher auf dem Rasen bleibt Seeler auch im Leben ein Kämpfer. Erst in der vergangenen Woche nahm er die Vergabe des vom Hamburger Senat gestifteten Uwe-Seeler-Preises im Rathaus persönlich vor. Doch jetzt, so kurz vor seinem Geburtstag, als sich auch die medialen Anfragen häuften, musste sich der geschwächte Seeler eingestehen, dass er sich schonen muss.
Gefeiert wird am Freitag auch nur in den eigenen vier Wänden im engsten Familienkreis, bei Roulade und Rotkohl, Bier und Wein. „Um die Getränke brauchen wir uns nicht zu kümmern, das machen die Schwiegersöhne, es ist alles bestellt und organisiert“, hatte Seeler schon vergangene Woche gesagt.
HSV-Legenden würdigen Uwe Seeler
Viele Prominente und Weggefährten, darunter HSV-Vorstand Jonas Boldt, Jimmy Hartwig, Bernd Wehmeyer, Olli Dittrich, Lotto King Karl (sang „Hamburg, meine Perle“), Max Lorenz und auch St. Paulis Präsident Oke Göttlich würdigten Seelers sportliche Leistung genauso wie seine Bodenständigkeit als Mensch.
„Uwe ist die Seele des HSV, und das wird immer so sein“, sagte Hartwig, Mitglied der 1983er-Europapokalsieger. „Der DFB sollte diesen Film über Uwe in jedem Verein zeigen.“