Einmal mehr macht der HSV den Fehler, die Kaderplanung nahezu gänzlich auf die Spielidee des aktuellen Trainers auszurichten.
Als der HSV am Mittwochnachmittag die Freistellung von Toni Leistner offiziell verkündete, gab es auf allen Seiten nur Verlierer. Einen Spieler, der sich einen neuen Verein suchen muss. Einen Verein, der sich einen neuen Spieler suchen muss. Und dazu eine Menge Unruhe, die seit Wochen gärte und nun eskalierte.
Sollte es stimmen, dass der vor einem Jahr als Säulenspieler verpflichtete Leistner seit Wochen schlechte Stimmung in der Mannschaft verbreitet hat, weil er sich mit seiner Rolle als Reservist nicht anfreunden wollte, ist die Trennung die einzig logische Lösung.
HSV wiederholt einen alten Fehler
Seinen Ursprung hat das unwürdige Leistner-Ende aber weder in einer angeblichen Instagram-Nachricht noch in der Reaktion vom Trainer Tim Walter, sondern in der Fehlplanung des Clubs. Einmal mehr macht der HSV den Fehler, die Kaderplanung nahezu gänzlich auf die Spielidee des aktuellen Trainers auszurichten. In dem Wissen, dass der Trainer im Volkspark immer der Verantwortliche ist, wenn es sportlich nicht läuft.
Wird der Chefcoach dann mal wieder entlassen, hinterlässt er seinem Nachfolger einen Kader, mit dem dieser wiederum nichts mehr anzufangen weiß. So wie in diesem Sommer geschehen bei Leistner, Klaus Gjasula oder auch Aaron Hunt. In der Vergangenheit waren es Spieler wie Kerem Demirbay, Walace, Mergim Mavraj, Nicolai Müller, André Hahn, Kyriakos Papadopoulos oder Lewis Holtby. Fast alle von ihnen verließen den HSV am Ende als Minusgeschäft.
Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Toni Leistner wird nicht der Letzte auf dieser Liste sein, solange der Club nicht endlich aus seinen Fehlern lernt.