Braunschweig. Leibold fiel beim Gegentor in einen Sekundenschlaf. Schonlau ist unfassbar wichtig und Jatta braucht mehr Ruhe im Abschluss.

Der HSV hat mit viel Mühe die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter setzte sich im Nordduell beim Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig mit 2:1 (1:1) durch und verhinderte den fünften Erstrunden-K.o. seit der Saison 2012/13. Jan Gyamerah (29.) und Neuzugang Robert Glatzel (69.) trafen für die Hanseaten, denen das Abendblatt eine Einzelkritik gegeben hat.

Heuer Fernandes: Zeigte, dass er seinen Platz gegen den voraussichtlichen Neuzugang Johansson behaupten will.

Gyamerah: Das Tim-Walter-Spiel ist wie gemacht für den technisch starken Außenverteidiger. Sein aktuelles Selbstvertrauen demonstrierte er bei seinem Tor zum 1:0, als er lässig zwei Leute umkurvte und einschob. Sein erstes HSV-Tor mit zwei Jahren Anlauf.

David: Wird von Woche zu Woche sicherer. Nun darf er sich auf sein erstes Stadtderby als Profi freuen.

Schonlau: Der Kapitän saugte fast jeden Ball wie ein Magnet an sich. Schon nach wenigen Wochen beim HSV der unumstrittene Abwehrchef. 

Einzelkritik: Leibold im Sekundenschlaf

Leibold: Beim Einwurf vor dem 1:1 fiel er in einen Sekundenschlaf. Vor und danach aber aufmerksam.

Rohr (bis 61.): Durfte für den verletzten Meffert erstmals für die HSV-Profis von Beginn an ran. Für solche Auftritte wurde das Wort grundsolide erfunden.

Suhonen (ab 61.): Mutig von Walter, den 20-Jährigen in einer kritischen Phase das Profidebüt zu geben. Bedankte sich mit einem mutigen Auftritt.   

Reis (bis 45.): Nach seinem Kraftakt gegen Dresden sparte sich der Niederländer ein paar Körner für das Derby.

Heyer (ab 46.): Verlieh dem HSV-Spiel im defensiven Mittelfeld Ruhe und Sicherheit und zeigte seinem Trainer, dass er auch ganz gerne einmal wieder von Beginn an spielen würde.

Einzelkritik: Kinsombi wirkte abwesend

Kinsombi (bis 90+1): Wirkte in einigen Szenen gedanklich abwesend und leistete sich unerklärliche Ballverluste. Kämpfte sich in der Schlussphase rein.

Vagnoman (ab 90.+1): Kurzcomeback.

Wintzheimer (bis 45.): Wie immer viel in Bewegung. Hielt sich aber zumeist zu weit entfernt vom Tor auf.  

Jatta (ab 46.): Hätte das Spiel früher entscheiden können. Alleine vor dem Tor fehlen ihm oft Technik und Ruhe.

Kittel auf verlorenem Posten beim HSV

Kittel (bis 78.): Kampfspiele wie an der Hamburger Straße sind nicht gerade die Sache des Hamburger Künstlers.

Kaufmann (ab 78.): Brauchte keine drei Minuten bis zu seiner ersten Chance.

Glatzel: Der Terodde-Nachfolger stand beim 2:1 da, wo sonst eigentlich nur Terodde steht. Auch spielerisch kann er es.

Die Statistik:

  • Braunschweig: Fejzic – Wiebe, Schultz, Nikolaou (78. May), Kijewski (81. Schlüter) – Krauße – Henning (81. Kobylanski), Behrendt – Multhaup – Ihorst, Müller (46. Pena Zauner). – Trainer: Schiele
  • HSV: Heuer Fernandes – Gyamerah, David, Schonlau, Leibold – Rohr (61. Suhonen) – Reis (46. Heyer), Kinsombi (90. Vagnoman) – Wintzheimer (46. Jatta), Glatzel, Kittel.
  • Tore: 0:1 Gyamerah (29.), 1:1 Ihorst (44.), 1:2 Glatzel (68.)
  • Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
  • Zuschauer: 6000
  • Gelbe Karten: Behrendt, Krauße –