Hamburg. Der neue Kapitän Sebastian Schonlau macht schnell klar, warum ihn Trainer Tim Walter zum Spielführer ernannt hat.
Sebastian Schonlau wusste von nichts, als ihn Trainer Tim Walter am vergangenen Freitag zusammen mit Tim Leibold in sein Büro bestellte. Worum es ging, konnte sich der Neuzugang des SC Paderborn allerdings denken: um die Wahl zum neuen Kapitän des HSV. In dem Gespräch unter sechs Augen teilte Walter den beiden schließlich die künftige Rollenverteilung mit: Schonlau ist der neue Spielführer, Leibold „nur“ noch sein Stellvertreter.
Vier Tage später steht Schonlau nach dem ersten Training am Dienstag vor drei Kamerateams und zehn Reportern und spricht über sein neue Rolle und die Veränderungen, die das Amt mit sich bringt. „Sonst würde ich jetzt wahrscheinlich nicht hier stehen“, sagt Schonlau und lächelt höflich.
HSV: Kapitän Schonlau will mit Leibold führen
In seiner ersten TV-Runde wird direkt deutlich, warum der 26-Jährige auf Anhieb zum Kapitän ernannt wurde. Der Innenverteidiger, der den HSV auf und außerhalb des Platzes künftig führen soll, ist klar im Kopf und in der Sprache. Eloquent redet Schonlau über den HSV, die Ziele, aber auch über die Rollenverteilung mit seinem Assistenten Leibold.
„Mit ‘Leibe’ bin ich klar“, sagt Schonlau, der glaubhaft deutlich macht, dass der bisherige Kapitän keine Probleme damit hat, künftig nicht mehr der erste Ansprechpartner des Trainers zu sein. Zumal Leibold auch weiterhin viel Verantwortung übernehmen woll. „Ich sehe ihn als Partner neben mir, er wird auch Ansagen machen.“ Auch in der Viererkette werden die beiden unmittelbar nebeneinander spielen.
Lesen Sie auch:
- Corona! Schalke gegen den HSV ohne Stammtorwart
- „Blanker Wahnsinn“: Mattuschka sieht St. Pauli vor dem HSV
- HSV will Torwart Oliver Christensen von Odense BK
HSV: Schonlau muss auch David lenken
Schonlau mag es, Führungsaufgaben zu übernehmen. In Paderborn war der Innenverteidiger ebenfalls Kapitän. „Es ist genau das, was ich haben wollte. Ich mag das. Du hast den Blick auch auf deine Mitspieler. Man kann dann auch mal das Wort erheben, wenn es nicht so läuft.“
Mit Jonas David (21) hat er am Freitag beim Zweitligastart auf Schalke voraussichtlich einen jungen, unerfahrenen Verteidiger an seiner Seite. Zusammen wollen sie versuchen, Topstürmer Simon Terodde zu stoppen. „Wir kennen ihn und werden versuchen dafür zu sorgen, dass er erst am zweiten Spieltag anfängt, seine Tore zu schießen“, sagt Schonlau selbstbewusst.
Mit Paderborn ist ihm das vor einem Jahr nicht ganz so gut gelungen. Am zweiten Spieltag gewann der HSV in Paderborn mit 4:3 – Terodde traf gegen Schonlau doppelt.