Hamburg. Während Schalke 04 grünes Licht für eine Fanrückkehr erhält, stehen HSV und St. Pauli weiter in Verhandlungen mit den Behörden.

Dreieinhalb Wochen vor dem Start der Zweiten Fußball-Bundesliga bleiben die Hamburger Vertreter HSV und FC St. Pauli weiter im Unklaren darüber, vor wie vielen Fans sie in der neuen Saison jeweils ihre Heimspiele austragen dürfen.

Daran ändert zunächst auch die angekündigte Lockerung des Hamburger Senats innerhalb der Corona-Eindämmungsverordnung nichts, die ab 2. Juli in Kraft treten soll. Demnach dürfen ab diesem Freitag Zuschauer bei Sportveranstaltungen theoretisch im Schachbrettmuster angeordnet werden.

Stehplätze müssen indes weiterhin in einem Abstand von 1,5 Metern angeordnet werden. Ob dies nun bedeutet, dass HSV und St. Pauli ihre Stadien jeweils zur Hälfte füllen könnten, ist jedoch unklar.

Lockerungen in Hamburg ab 2. Juli:

  • Tanzveranstaltungen im Freien sind mit bis zu 250 Personen unter Auflagen möglich (insbesondere Hygiene- und Schutzkonzept, Abstandsgebot, Testpflicht, Voranmeldung, (digitale) Kontaktnachverfolgung).
  • Das Mitführen und der Verzehr von Alkohol sind im Stadtpark am Freitag und Sonnabend sowie an Tagen, auf die ein Feiertag folgt, von 21 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages nicht gestattet.
  • Die Gültigkeit von Antigenschnelltests wird von 24 auf 48 Stunden erweitert. Das Boarding einer Kreuzfahrt ist nun auch mit Antigenschnelltests möglich.
  • Die Sitzplätze von Zuschauerinnen und Zuschauern bei Sportveranstaltungen dürfen künftig auch im Schachbrettmuster angeordnet werden. Stehplätze müssen weiterhin mit Abstand von 1,5 Metern zueinander angeordnet werden.
  • Im Freien und in geschlossenen Räumen ist Mannschaftssport und Kontaktsport unabhängig von der Personenzahl zulässig. In geschlossenen Räumen gilt eine Begrenzung der Personenzahl in Abhängigkeit von der Raumgröße (eine Person je zehn Quadratmeter Fläche). Die bisherigen Auflagen bleiben bestehen  – insbesondere die Testpflicht in geschlossenen Räumen.

HSV und St. Pauli noch in Verhandlungen

Aus der Innenbehörde hieß es am Dienstag dazu, dass die zulässige Zuschauerkapazität zum Saisonstart Stand jetzt „nicht final entschieden“ sei. Derzeit laufe die Abstimmung zwischen den zuständigen Bezirksämtern sowie Sozialbehörde und Landessportamt.

Dabei gelte es auch, etwaige Auflagen wie eine Testpflicht oder einen Impfnachweis für Stadionbesucher abzustimmen. Der HSV ließ verlauten, diesbezüglich in einem engen Austausch zu sein. Zu bedenken sei demnach auch die weitere Infrastruktur rund um ein Zweitligaspiel inklusive An- und Abreise der Zuschauer.

St. Pauli will Sitzplätze nicht umwandeln

An Spekulationen wolle sich der Verein aber ebenso wenig beteiligen wie der Stadtrivale. „Der FC St. Pauli befindet sich noch in Gesprächen zu diesem Thema. Wenn es eine Entscheidung gibt, wird dies umgehend bekanntgegeben“, sagte St. Paulis Pressesprecherin Anne Kunze dem Abendblatt.

Klar ist: Beim Kiezclub ist eine temporäre Umwandlung der 16.940 Stehplätze im Millerntor-Stadion in Sitzplätze (aktuell 12.606) bislang nicht vorgesehen. Sein erstes Heimspiel trägt St. Pauli am 25. Juli gegen Holstein Kiel aus.

HSV vor knapp 20.000 Zuschauern auf Schalke

Der HSV tritt derweil am Sonntag, den 1. August erstmals im heimischen Volksparkstadion an. Gegner ist dann der unter normalen Umständen äußerst zugkräftige Aufsteiger Dynamo Dresden. Der Fanblock auf der Nordtribüne ist bereits in einen reinen Sitzplatzbereich umgewandelt.

Während um die Kapazitäten für die Heimspiele noch gerungen wird, steht für den HSV zum Saisonauftakt bereits eine große Kulisse fest: Zum Eröffnungsspiel bei Schalke 04 am Freitag, den 23. Juli, sind nun bis zu 19.770 Zuschauer zugelassen.

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Aktuell gilt in Gelsenkirchen die Inzidenzstufe 1. Für diese sieht die Coronaschutzverordnung vom 24. Juni des Landes Nordrhein-Westfalens vor, dass die Stadien zu einem Drittel der regulären Stadionkapazität gefüllt werden dürfen.