Hamburg. Der Niederländer wechselt zu Union Berlin in die Bundesliga. Jung löst seinen Vertrag bei den Hamburgern auf. Kommt Reis?
Die Planungen des neuen Kaders laufen beim Hamburger SV auf Hochtouren. Nach Innenverteidiger Sebastian Schonlau (26), der ablösefrei vom SC Paderborn kommt, Mittelfeldspieler Jonas Meffert (26), den der HSV für rund 500.000 Euro von Holstein Kiel loseisen konnte, und Linksverteidiger Miro Muheim, dessen Leihgeschäft mit dem FC St. Gallen im Laufe des Tages offiziell werden soll, sollen die Hamburger auch großes Interesse am niederländischen Mittelfeldspieler Ludovit Reis (21) vom FC Barcelona haben.
Reis besitzt beim FC Barcelona noch einen Vertrag bis 2022
Laut dem Internet-Blog "HSV1887.tv" sollen die Verhandlungen mit dem Profi, der in der vergangenen Saison an den Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück verliehen war, weit fortgeschritten sein. Nach Abendblatt-Informationen haben die Hamburger Interesse, allerdings könnte sich der Deal noch ein wenig hinziehen, weil man aktuell im zentralen Mittelfeld ein Überangebot hat. Sollten aber Verkaufskandidaten wie Amadou Onana (19), Jeremy Dudziak (25) oder David Kinsombi (25) den Verein verlassen, könnte Bewegung in die Sache kommen.
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Für Reis hatte der FC Barcelona 2019 überraschend viel Geld investiert. Der Mittelfeldspieler, der beim FC Groningen erste Schritte im Profifußball absolviert hatte, kostete 3,25 Millionen Euro Ablöse. Kurios: Im aktuellen Arbeitspapier soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 100 Millionen Euro verankert sein. Derartige Optionen sind in Spanien keine Seltenheit. Sie sollen mögliche Interessenten abschrecken. Nur selten aber wechselt ein Spieler wirklich für die festgeschriebene Summe.
Abwehrspieler Jung verlässt den HSV ablösefrei
Unterdessen ist das Kapitel Gideon Jung beim HSV beendet. Der Defensiv-Allrounder hat am Dienstag seinen noch bis 2022 gültigen Vertrag aufgelöst. Der 26-Jährige, der nach Abendblatt-Informationen von den Hamburgern eine Abfindung im niedrigen sechsstelligen Bereich erhalten hat, kann demnach ablösefrei wechseln. "Ich möchte mich beim HSV und seinen Mitarbeitern für die gemeinsame Zeit und Unterstützung in den vergangenen sieben Jahren bedanken. Der HSV ist meine erste Profistation in der Bundesliga gewesen und darauf bin ich sehr stolz. Ich wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute und dass es in der kommenden Saison mit dem Aufstieg klappt“, sagte Jung auf der Internetseite der Hamburger.
Beim HSV spielte Jung in den sportlichen Planungen keine Rolle mehr. Da es keine Anfragen anderer Clubs gab, hat man sich nun entschieden, den Vertrag aufzulösen. Zumal der Defensivspieler mit knapp über einer Million Euro Jahresgehalt nach dem Abgang von Stürmer Bobby Wood der Topverdiener beim HSV war.
Der HSV hat seinen dienstältesten Profi mit warmen Worten verabschiedet. "Gideon ist ein Profi, der in seinen Jahren beim HSV nicht immer leichte Zeiten erlebt hat. Er hat sich dabei stets professionell verhalten und auch in schwierigen Zeiten in den Dienst der Mannschaft gestellt", erklärte Sportdirektor Mutzel und fügte an: "Dennoch ist nach einer gemeinsamen Analyse die Entscheidung gereift, dass für seinen weiteren Weg eine Veränderung am besten ist. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft und bedanken uns für seinen langjährigen Einsatz für den HSV“, so der 42-Jährige.
HSV erhält eine halbe Million Euro für van Drongelen
Vor dem Absprung steht auch Jungs Defensiv-Kollege Rick van Drongelen. Der 22 Jahre alte Niederländer, der beim HSV noch einen Vertrag bis 2022 besitzt, ist sich mit Bundesliga-Club Union Berlin einig. Nach dem obligatorischen Medizincheck in der Hauptstadt unterschrieb van Drongelen bei Union.
Wie das Abendblatt erfuhr, soll sich die Ablösesumme auf 500.000 Euro plus Bonuszahlungen belaufen. "Zunächst einmal möchte ich mich bei allen HSVern für die vier gemeinsamen Jahre in Hamburg bedanken. Es war mir immer eine Ehre, die Raute zu tragen und vor diesen überragenden Fans zu spielen. Der HSV wird immer einen Platz in meinem Herzen haben", sagte van Drongelen, der sich nun aber in der Bundesliga etablieren möchte: "Ich habe dem Club viel zu verdanken. Mein Ziel war es, mit dem HSV wieder aufzusteigen, doch das habe ich leider nicht geschafft. Nun freue ich mich auf meine neue Aufgabe bei Union Berlin und wünsche dem HSV, dass er es in der kommenden Saison schafft aufzusteigen", so der Niederländer.
Auch bei Union Berlin ist die Vorfreude auf den neuen Innenverteidiger riesengroß. "Rick ist ein Mentalitätsspieler, der trotz des jungen Alters bereits einiges erlebt hat. Wir wissen um seine Qualitäten und freuen uns auf einen entwicklungsfähigen und hochmotivierten Spieler“, so Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball.
HSV hat noch fünf weitere Innenverteidiger im Kader
Mit Toni Leistner (30), Neuzugang Sebastian Schonlau (26), Defensiv-Allrounder Moritz Heyer (26), der in der neuen Saison als Innenverteidiger eingeplant ist, und Talent Jonas David (20) stehen derzeit beim HSV derweil vier Innenverteidiger im Kader. Zudem hofft der HSV, dass Stephan Ambrosius (22) nach seinem Kreuzbandriss in der Rückrunde der Saison 2021/22 wieder eingreifen kann. Sollte auch Talent David den Club noch verlassen, würden die sportliche Leitung für diese Position noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.