Hamburg. Neuzugang aus Kiel soll der neue Stratege im defensiven Mittelfeld werden. Auch Hamburgs Kapitän Leibold erhält weitere Konkurrenz.
Am Montag fuhren gleich zwei neue HSV-Spieler beim Athleticum des UKE vor. Nacheinander absolvierten Holstein Kiels Jonas Meffert und Miro Muheim vom Schweizer Erstligisten FC St. Gallen ihre Medizinchecks.
Einen Dreijahresvertrag beim HSV unterschrieb hinterher aber nur Meffert. Linksverteidiger Muheim wird am Dienstagvormittag sein neues Arbeitspapier in Hamburg unterschreiben. Bis dahin sind noch letzte Details zu klären.
HSV: Muheim als Backup für Leibold
Der 23 Jahre alte Muheim absolvierte in der abgelaufenen Saison 24 Spiele für den Tabellensiebten der Schweizer Super League. Beim HSV ist er als Backup für Kapitän Tim Leibold eingeplant. Muheim, der beim FC Chelsea ausgebildet wurde und seine Stärken in der Offensive hat, kann auch eine Position davor im linken Mittelfeld agieren.
Für diesen flexibel einsetzbaren, bisherigen U-21-Nationalspieler der Schweiz überweist der HSV eine Leihgebühr von 200.000 Euro an St. Gallen, wo Muheim bis 2023 unter Vertrag steht. Nach der Saison besitzen die Hamburger eine Kaufoption in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro – eine Summe, über die zuerst die „Bild“ berichtet hatte.
Mefferts Ruhe soll dem HSV guttun
Etwa ein Drittel dieser möglichen Transferentschädigung, also 500.000 Euro, bezahlt der HSV als festgeschriebene Ablöse für Meffert, der in Kiel noch bis 2024 unter Vertrag stand. In Hamburg soll der 26-Jährige nun der neue Stratege im defensiven Mittelfeld werden und das Spiel der Hanseaten lenken.
„Jonas weiß seine strategischen Fähigkeiten einzusetzen. Er ist immer anspielbar und versteckt sich nicht“, sagt Sportdirektor Michael Mutzel. „Seine gewisse Ruhe am Ball und die Abgeklärtheit auf dem Platz werden uns guttun.“
HSV: Wohin jetzt mit Gjasula und Heyer?
Den neuen HSV-Trainer Tim Walter kennt Meffert noch aus der gemeinsamen Kieler Zeit in der Saison 2018/19. Der Coach ist einer der Hauptgründe, warum sich der ehemalige U-19-Nationalspieler für Hamburg entschieden hat. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen, unter anderem auch mit dem neuen Trainer, die mir alle einen Plan aufgezeigt haben, der mich überzeugt hat“, sagt Meffert.
Dieser Plan sieht vor, dass der Neuzugang die zentrale Figur im Mittelfeld wird. Für Klaus Gjasula, vor einem Jahr immerhin als Säulenspieler verpflichtet, ist dadurch kein Platz mehr. Auch für Defensivallrounder Moritz Heyer, der vor einem Jahr für 600.000 Euro aus Osnabrück kam, dürfte es schwieriger werden, auf Einsatzzeit zu kommen.
HSV: Meffert als Vorgriff auf Onana-Transfer?
Möglicherweise könnte der Meffert-Transfer auch ein Vorgriff auf einen Abgang von Amadou Onana (19) sein. Der „Sechser“ aus Belgien ist neben Josha Vagnoman (20) der einzige Spieler, der dem HSV in diesem Sommer eine nennenswerte Ablöse bringen könnte.
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Nur, wenn der Club einen seiner beiden Youngster verkauft, sind noch große Sprünge auf dem Transfermarkt möglich. Sprünge, die über die kostengünstige Leihe von Muheim hinausgehen.