Regensburg. Abwehrchef Toni Leistner gibt nach drei Monaten sein Comeback, muss sich als verhinderter Matchwinner aber trotzdem ärgern.

Es fehlte nicht viel, und Toni Leistner wäre gleich in seinem ersten Spiel nach drei Monaten zum großen Gewinner geworden. Genauer gesagt waren es die Hand von Jahn-Torhüter Alexander Meyer und das rechte Latten­eck, die den großen Leistner-Jubel in der 90. Minute verhinderten. „Es ist ärgerlich, dass wir die vielen Chancen am Ende nicht genutzt haben“, sagte Leistner nach dem 1:1 des HSV in Regensburg bei Sky. Eine davon war seine eigene.

Zwei Monate und 26 Tage nach dem Heimspiel gegen den SC Paderborn Ende Januar (3:1) stand der 30-Jährige in Regensburg das erste Mal wieder in der Startelf. Zehn Spiele hatte er wegen eines Muskelbündelrisses mit Sehnenbeteiligung verpasst. Nur zweimal konnte der HSV in dieser Zeit gewinnen. Jetzt ist der Abwehrchef wieder da. Für einen Sieg aber reichte es auch mit dem genesenen Leistner nicht. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte der Verteidiger nach seinem Comeback.

Toni Leistner (l., gegen Jahn.Torschütze Andreas Albers) hätte dem HSV in Regensburg beinahe doch noch den Sieg beschert.
Toni Leistner (l., gegen Jahn.Torschütze Andreas Albers) hätte dem HSV in Regensburg beinahe doch noch den Sieg beschert. © Witters | Unbekannt

Toni Leistner: "Ordentlich Druck auf dem Kessel"

Nach dem 1:2 in Sandhausen sollte Leistner seiner Mannschaft endlich wieder Stabilität geben. Doch auch er hatte in der ersten Halbzeit große Probleme gegen das Pressing der Regensburger. Der HSV versuchte von hinten heraus das Spiel aufzubauen, konnte sich aber selten befreien.

„Es ist ordentlich Druck auf dem Kessel, da klappt nicht alles. Uns hat das Tempo über die Außen gefehlt. Durch die Wechsel ist das besser geworden, vor allem über rechts mit Khaled Narey. Das tat uns gut“, sagte Leistner, der in der ersten Halbzeit an einer umstrittenen Szene beteiligt war.

Sein Kopfball nach einer Ecke landete bei Moritz Heyer, der zum 1:0 traf. Doch auch der Videobeweis konnte die Abseitsposition nicht eindeutig nachweisen. „So wie ich es gehört habe, war es kein Abseits“, kommentierte Leistner die umstrittenste Szene des Spiels.

HSV "muss sich jetzt den Hintern aufreißen"

In der zweiten Halbzeit fand der Verteidiger dann immer besser ins Spiel. Regensburger Chancen ließ der HSV nicht mehr zu. Daniel Thioune war zufrieden mit Leistners Leistung. „Das war ein ordentlicher Vortrag“, sagte der Trainer, der angesichts der langen Pause aber noch nicht wusste, wie die Abwehrkante das Spiel verkraften wird.

„Wir müssen behutsam sein und schauen, ob es für Donnerstag wieder reichen kann. Wichtig ist erst mal, dass er wieder gesund ist“, sagte Thioune im Hinblick auf das Nachholspiel gegen den Karlsruher SC (18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de).

HSV in der Einzelkritik:

Leistner selbst äußerte sich nach seiner Rückkehr deutlich optimistischer. „Wir müssen uns jetzt den Hintern aufreißen in den letzten Wochen“, sagte er und machte klar: „Aufgeben ist nicht. Wir haben einen Punkt aufgeholt und noch vier Spiele.“ Am Donnerstag gegen Karlsruhe ist das erste davon – und mit ziemlich großer Sicherheit wieder mit Leistner in der Startelf.