Hamburg. Daniel Thioune scheint das Vereinsidol den Aufstieg nicht mehr zuzutrauen. Wie der HSV über einen Trainerwechsel denkt.
Ist Daniel Thioune beim HSV schon vor Ablauf seines ersten Amtsjahres am Ende? Nach der erschreckenden 1:2-Niederlage am Donnerstag beim SV Sandhausen gab sich der Trainer zwar kämpferisch, doch bei den Fans schwindet die Hoffnung rapide, dass Thioune ihren Verein zurück in die Bundesliga führen kann.
Offenbar auch bei Uwe Seeler. „Der Aufstieg wäre für mich eine große Überraschung, mein Glaube ist kaum mehr vorhanden. Manchmal kommt es mir sogar so vor, dass die Spieler sich gar keine Gedanken machen, wie viel für den Verein auf dem Spiel steht“, sagte das HSV-Idol der „Bild“-Zeitung.
Der Auftritt in Sandhausen habe ihn erschüttert: „Kein Ehrgeiz, keine Begeisterung, kein Kampf. Will die Mannschaft einfach nicht aufsteigen?“ Nach nur zwei Siegen aus den letzten zehn Spielen müsse jetzt ein Ruck durch die Mannschaft gehen, fordert Seeler.
Seeler empfiehlt dem HSV Hrubesch als Aufstiegsretter
Trainer Daniel Thioune traut der 84-Jährige den entscheidenden Impuls offenbar nicht mehr zu. Er empfiehlt stattdessen einen anderen legendären HSV-Stürmer: den heutigen Nachwuchschef Horst Hrubesch (70). Seeler: „Der Horst würde vielleicht noch mal Dampf reinbringen.“
Der frühere Weltklassespieler Hrubesch führte als Trainer die deutsche U21 zum EM-Titel und zu Olympia-Silber. Seit dieser Saison leitet er die Nachwuchsarbeit beim HSV.
HSV denkt (noch) nicht über Trainerwechsel nach
Doch nach Abendblatt-Informationen spielt eine Trainerentlassung in den Gedanken der Club-Verantwortlichen (noch) keine Rolle. Vielmehr gelte es, jetzt die Spieler in einem mental stabilen Zustand in die letzten Saisonspiele zu schicken, heißt es. Die Zeit der taktischen Finessen sei vorbei. Nun komme es darauf an, welche Profis der Situation gewachsen sind.
Die Antwort darauf gibt es am Sonntag (13.30 Uhr/Liveticker bei Abendblatt.de) im Spiel bei Jahn Regensburg.